Datenbank

Entstehungs-
geschichte

Die Datenbank „Dokumentarfilmgeschichte von 1945 bis 2005“ ist eines der Ergebnisse des DFG-Langfrist-Forschungsprojekts „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1945 – 2005“, das von 2012 bis 2018 von Kay Hoffmann (Haus des Dokumentarfilms, Stuttgart), Ursula von Keitz (Filmuniversität Babelsberg, Filmmuseum Potsdam) und Thomas Weber (Universität Hamburg) sowie zahlreichen Mitarbeiter*innen durchgeführt wurde. Zusätzliche finanzielle Mittel zur Programmierung, Bearbeitung und Veröffentlichung der Datenbank konnten von Prof. Dr. Thomas Weber eingeworben werden.

Es handelt sich bei der Datenbank um die erste, umfassende Bestandsaufnahme dokumentarischer Filme von 1945-2005. Sie folgt damit dem Vorgängerprojekt „Geschichte des dokumentarischen Films in Deutschland 1895-1945“, das seine Ergebnisse in einer dreibändigen Buchausgabe präsentierte.

Die Arbeit an der Datenbank kann dabei modellhaft stehen für eine groß angelegte filmhistorische Erfassungsarbeit mit Partner*innen aus Kultur, öffentlichen Institutionen und Journalismus. Sie begann in der Pilotphase der Projektarbeit im Jahr 2009 mit der Recherche eines grundständigen Forschungsbestands. Ausgewertet wurden dabei zunächst in großem Umfang Filmfestivalkataloge (Duisburg, München, Leipzig, Mannheim, Kassel, Berlinale), thematische Herausgeberschaften wie die des AID Infodienstes, Datenbanken wie die der SPIO sowie zentrale Filmpublikationen wie der seit 1947 existierende Filmdienst oder die vom Deutschen Institut für Filmkunde herausgegebenen Kataloge der deutschen Kultur- und Dokumentarfilme, die den Zeitraum bis 1959 abdecken.

Im Anschluss erfolgte, unter anderem mit Partner*innen wie dem Filmportal.de, eine mehrjährige Erschließungsphase, in der die noch vorhandenen Filme in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv oder dem LWL Medienzentrum gesichtet, organisiert und beschrieben wurden. In ihrer Archivierung und Veröffentlichung der Filmdaten ist die Datenbank dabei nicht nur als Beitrag zum deutschen Filmerbe gedacht, sondern ist auch ein konkretes Anwendungsbeispiel für eine Erhebung und elektronische Implementierung großer geisteswissenschaftlicher Datenmengen im Sinne der Digital Humanities.