| Inhalt | Essener Modellprojekt zur Umschulung arbeitsloser Frauen ohne Schulabschluss in Männerberufe.
"Am 26. Januar 1977 hat im Berufsförderzentrum Essen ein Modell-Lehrgang mit arbeitslosen Frauen begonnen. Mitte bis Ende 1978 werden sie als Facharbeiterinnen im Metall- oder Elektrobereich auf Arbeitssuche gehen. Mit diesem Lehrgang soll bewiesen werde, daß Frauenarbeitslosigkeit auch dadurch abgebaut werden kann, daß Frauen typische "Männerberufe" erlernen: Feinmechaniker, Werkzeugmacher, Automateneinrichter, Elektrogeräte-Mechaniker, Informationselektroniker. Für dieses Projekt sind allein in Essen über tausend Frauen angesprochen worden. 40 kamen zu den Vorgesprächen ins Berufsförderungszentrum. 32 davon entschlossen sich, die Ausbildung zu machen. Die jüngste ist 20, die älteste 45. Ein Drittel der Frauen hat keinen Hauptschulabschluß und keine Lehre. Als Ungelernte am Band oder Angelernte in Büros und Lagern sind sie immer wieder arbeitslos geworden. Gisela Tuchtenhagen und Monika Held haben diese Frauen ein halbes Jahr nach dem Beginn des Lehrgangs mehrere Wochen lang beonachtet. Sie zeigen die Konflikte der Frauen untereinander und mit den Lehrern, die Auseinandersetzungen mit den Freunden oder Ehemännern. In etwa einem Jahr werden die Frauen die Ausbildung abgeschlossen haben und mit einem Facharbeiterbrief in der Tasche auf Arbeitssuche gehen. Der Film dokumenteiert einen Modellversuch, der kennzeichnend war für eine soziallieberale Beschäftigungspolitik Ende der siebziger Jahre." (Quelle: Lukasz-Aden/Strobel 1985)
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