| Inhalt | Landschaft, Kultur und Natur Deutschlands. (mg)
"Der Hauptausschuss hat sich nach sehr eingehender Abwägung der verschiedenen möglichen Gesichtspunkte zur Verleihung des höchsten Prädikats entschlossen. Der Argumentation des Einspruchsschreibens, hier werde nicht informiert, belehrt oder über Romantik doziert, schließt sich der Ausschuss an. Der Leitgedanke des Ganzen war offenbar, dass der Film selbst romantische Motive romantisch darstellen wollte. Gleichmäßig ist ihm dies nicht durchweg gelungen. Der Hauptausschuss hat aber in Anbetracht der Initiative, die dieser Film bedeutet, und auch der Leistung, die insgesamt darin besteht, den üblichen touristischen Landschaftsfilm weit hinter sich zu lassen, über einige weniger gelungene Szenen und Einstellungen hinweggesehen. In diesen Partien vermag der Film übrigens, geschickt und treffend an Heine anknüpfend, die spezifisch romantische Stimmung zwischen Sehnsucht und genussvollem Verweilen angesichts der schönen Bilder einer toten Vergangenheit zu erzeugen. Andere Szenen, vor allem die Volkstänze, sind mehr Staffage. Aber dafür ist dem Film zum Beispiel gelungen, dass er die romantischen Motive nicht nur im Gotischen, sondern auch im Rokoko zu entdecken weiß, oder auch in Zeugnissen alter Volkskunst. Die Einbeziehung der Naturelemente ist filmisch gelungen. Der musikalische Teil ist in seiner Verbindung von großer Musik mit volkstümlichen
Spielmusiken sorgfältig gearbeitet und auf die einzelnen Bildmotive abgestellt." (besonders wertvoll 1959-1961, S. 305) |