Inhalt | "Der Film geht auf alle wesentlichen Erscheinungen des Widerstandes gegen das nationalsozialistische Regime von 1933-1945 ein. Er arbeitet ausschließlich mit Dokumenten und weist nach, dass Männer und Frauen aus allen Schichten des deutschen Volkes - ohne Unterschiede der Herkunft oder Religion - an diesem Widerstand teilgenommen haben. Der Film versucht auch, durch die komprimierte Darstellung einzelner Strömungen und Ideen des deutschen Widerstandes zu klären, wie aus der Vielfalt freier Ideen der Wille wuchs, mit der Tyrannei in Deutschland aus eigener Kraft fertig zu werden. Die dokumentarische Form dieses Filmes wirkt überzeugend. Die zunächst chronologische Ordnung der Dokumente wird zugunsten einer möglichst exakten Schilderung der einzelnen Strömungen des Widerstandes verlassen. Der Film wird dadurch zu einem bemerkenswerten Arbeitsmaterial zur jüngsten Zeitgeschichte." (Filme für die Gruppenarbeit, H. II, 1963)
"Der Dokumentarfilm WIDERSTAND versucht zunächst, die oft gestellte Frage zu beantworten, warum die demokratischen Kräfte in Deutschland die Machtübernahme Hitlers nicht unmöglich gemacht haben. Im weiteren berichtet er über Leben und Leidensweg der Männer des deutschen Widerstandes. Am Beispiel Julius Lebers und seiner Freunde Leuschner, Mierendorf, Kurt Schumacher und Ernst Reuter wird der Kampf der Sozialdemokraten gegen Hitler dargestellt. Eingeblendet sind Ausschnitte aus der Reichstagsrede von Otto Wels gegen das Ermächtigungsgesetz. Bischof Dr. Dibelius, damals Generalsuperintendent der evangelischen Kirche in Brandenburg schildert die Entwicklung des Kampfes der Bekennenden Kirche. Der Opfertod des Lübecker Pastors Stellbrink und der katholischen Kaplane Müller, Lange und Presseck leitet über zum Widerstand von Katholiken. Der Film wendet sich dann der Gruppe um Goerdeler, dem Kreisauer Kreis und dem militärischen Widerstand zu. Er berichtet über die Ereignisse des 20. Juli 1944 und die Terrorprozesse des Volksgerichtshofes unter Freisler. Dabei wird die Bedeutung des deutschen Widerstandes deutlich, der zwar nicht zum Sturz Hitlers und des nationalsozialistischen Systems führte, dessen Taten und Opfer aber zum Fundament eines neuen Staates wurden." (Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.): Filmverzeichnis. Bonn 1980, S. 64)
"Der Bewertungsausschuss hat keinen Augenblick gezögert, dem Film das Prädikat »Besonders wertvoll« zu erteilen. Nach seiner Auffassung ist der Film "Widerstand« die eingängigste und erschütterndste Abrechnung mit dem verbrecherischen Regime des Nationalsozialismus. Der Film ist mehr als eine Chronik, da er den Geist dieses Widerstandes und seine tiefe Sittlichkeit immer wieder auf die Erwartung einer von der Tyrannei befreiten Zukunft bezieht. Die Gestalten des Widerstandes gegen Hitler werden uns auf eindringliche Weise nahe gebracht durch das gegenwärtige Zeugnis der Oberlebenden. Die Interviews mit ihnen sprechen die gleiche eindringliche Sprache wie die Bilddokumente und geben außerdem der Bildfolge festen dramaturgischen Halt. Die gedankliche Komposition des Films ist schlechterdings unübertrefflich. (Zweifellos das Verdienst von Schnitt, Kommentar und akzentuierender Begleitmusik.) Der Kommentar ist prägnant und offenbart eine vornehme Gelassenheit in der Sicht und Deutung des tragischen und schrecklichen Geschehens. Der Kommentar verzichtet auf jede pathetische oder polemische Zuspitzung. Seine sprachliche Würde und seine Sachlichkeit tragen entscheidend dazu bei, dass sich niemand der Bannkraft der Zeugnisse entziehen kann. Schließlich sei noch auf den ausgezeichneten Sprecher des Kommentars, Werner Hessenland, hingewiesen." (besonders wertvoll 1959-1961, S. 353) |