Inhalt | "Ein jegliches hat seine Zeit, Schweigen und Reden. Die Zeit des Fernsehens ist die Redezeit. Die Zeit der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal ist die des Schweigens. / Wie der Autor die schweigsamen Schwestern zum Reden bringt, ist ein kleines Wunder. Sie erzĂ€hlen von ihren Arbeiten und von ihren Gebeten. Alle TĂ€tigkeiten und alle Wort verweisen noch auf etwas anderes. Davon können sie nicht erzĂ€hlen. / Aber sie erzĂ€hlen warum sie davon nicht erzĂ€hlen. Sie befolgen die Regeln des heiligen Benedikt: Ora et labora. Aber sie folgen einer Berufung. Und eine Berufung, wie eine der Schwestern sagt, "kann man nicht erklĂ€ren, sondern nur erfĂŒllen". Das Kloster verwirft die Welt: den LĂ€rm und die Zerstreuung. Dieser Film verwirft das Fernsehen: er ist leise und konzentriert. Aber das Zeugnis der Zisterzienserinnen macht alle Oppositionen zunichte. Sie sind zum Schweigen verpflichtet, aber lieben das GesprĂ€ch. Sie sind BrĂ€ute Christi, aber dĂŒrfen sich den BrĂ€utigam als Mann vorstellen, "als Person, nicht als Superathleten". Sie drehen der Welt den RĂŒcken zu, aber zeigen uns ihre Gesichter. Die Ă€uĂerste KonformitĂ€t im Kloster entpuppt sich als Schutzmantel eines extremen Individualismus: eine Schwester, "nicht mehr bereit, sich dem DrauĂen zu fĂŒgen", findet in der Gemeinschaft "die Möglichkeit, so zu leben, wie man sich das vorstellt". Die Gegenwelt des Klosters ist ein ferner Spiegel unserer Welt." (HDF Datenbank) |