Inhalt | "Ben ist 15, hört HipHop und geht ohne Skateboard nirgendwohin. Sein Begleiter für ein Jahr: eine Video-Kamera. Diese hält fest, was einen Jugendlichen in Deutschland 1999 beschäftigt hat. Das ist alles. Und für Ben schon mehr als genug" (Programm der Duisburger Filmwoche 2000).
"[...] Ich lernte Ben vor ca. 2 Jahren durch Zufall kennen und merkte, wie wenig ich doch über die aktuelle Jugend, deren werte, Spraceh und Codes wußte. Hinzu kam, daß Ben sich nicht sonderlich darum kümmerte, was gerade in war, er ging seinen eigenen weg, machte, was ihm Spaß macht. Natürlich fühlte sich Ben in seinem Anderssein bestätigt, als ich ihn fragte, ob er nicht Lust habe, ein jahr lang ein Videotagebuch zu führen.
Das Jahr war für uns beide oft schwierig – für mich, weil ich aufgrund seiner Sprunghaftigkeit immer damit rechnen mußte, daß er kurzerhand die Lust an dem Projekt verliert und für Ben, weil er anfangs aufpaßte, mir keinen zu privaten Einblick in sein Leben zu gestatten – doch je mehr wir uns gegenseitig vertrauten, desto mehr erfuhr ich über ihn durch seine aufgenommenen Cassetten, die ich mir fast wöchentlich abholte.
Inszenierungen fanden nicht statt. Bat ich ihn bestimmte Aspekte in seinen Videos deutlicher zu machen, so ließ sich Ben nicht immer darauf ein. Ben hatte immer die Kontrolle über das Material, das er mir gab. Er filmte und erzählte der Kamera nur Dinge, die für ihn von Wichtigkeit waren" (Oliver Schwabe im Katalog der Duisburger Filmwoche). |