Inhalt | "Ein alter Mann mit Bart und Mantel läuft tagelang durch Berlin. Er ist ohne Ziel auf der Suche nach einem Sinn. Zwischen dem 07. und 12. Februar 1996 stirbt der Schauspieler Lienhard Brunner vereinsamt in seiner verwahrlosten Wohnung. Die beiden Filmemacher machen sich auf, seine Suche zu verstehen..." (Duisburger Filmwoche 2000, Programm).
"West-Berlin Ende der 60er Jahre: Eine junge Generation übt den Aufstand gegen Elterngeneration und Staatsmacht. Neue Formen des Zusammenlebens, des Widerstands und der Kunst weren erprobt. In dieser Atmosphäre des Aufbruchs erlebt auch Lienhard B., Jahrgang 1943, das Berlin der ausgehenden 60er Jahre. Der Konflikt mit seinem Vater brachte ihn nach berlin, wo er schnell Anschluß an Künstlerkreise um Ralf Möbius, alias Rio Reiser, rainer Werner Fassbinder und andere findet. Er wird als Schauspieler an das Berliner Forum-Theater engagiert und spielt in verschiedenen Filmen, u.a. in Das Abonnement neben Gudrun Ensslin. In dem Stück Publikumsbeschimpfung von Peter Handke tritt er lange am Forum-Theater auf, bis er sich selbst so weit mit seiner Rolle identifiziert, daß er schließlich Auftrittsverbot erhält. Daraufhin zieht er sich immer mehr in sich zurück, spielt auch engen Freunden und Verwandten eine erfundene Existenz vor und kehrt, asketisch von Abfällen lebend und rastlos durch die Großstadt ziehend, zum Katholizismus, dem Glauben seiner Eltern zurück. 1996 stirbt er im Alter von 52 Jahren unbemerkt in einer Berliner Einzimmerwohnung" (Matthias und Stefan Brunner, Katalog der Duisburger Filmwoche 2000). |