Mißbraucht
Titelangaben
Titel | Mißbraucht |
Untergeordneter Titel | Filmdokumente |
Allgemeine Angaben
Land | BRD | Produktionsjahr | 1960 |
Dauer | 30min |
Länge | 821m |
Farbe | s/w |
Format | 1.37 : 1 (4:3) |
Material | 35mm |
Sprache | Deutsch |
Beteiligte Personen
Regie | Peter Schamoni |
Regie | Eduard Bungter |
Beteiligte Firmen
Distribution
Festivalteilnahmen | 7. Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen 1961 (Jugendsondertagung) |
Auszeichnungen | Prädikat: Wertvoll |
FSK-Freigabe | Freigegeben ab 12 Jahren |
Inhalt
Inhalt | "Um die Jahrhundertwende, besonders aber nach dem 1. Weltkrieg erhielt die Jugendbewegung in Deutschland immer stärkeren Auftrieb. Von der Sehnsucht der Jugend nach Spiel, Sport und Lagerleben in freier Natur geht der Film aus und schildert, wie die freien Verbände nach und nach der nationalsozialistischen Gleichschaltung zum Opfer fielen, bis es nur noch eine Jugendorganisation in Deutschland gab: die Hitlerjugend. Wie jede Staatsjugend wurde sie großzügig gefördert und mit weitgehenden Rechten ausgestattet. Dies und die Idealisierung des "Führers" nach einer Zeit, die arm an propagierten Vorbildern in der Politik war, ließ Hitler die Jugend für sich gewinnen. Der Film ist zwar aus NS-Propagandamaterial zusammengestellt, das an sich nicht als objektiv angesehen werden darf. Jungen und Mädel, die nur unwillig und gezwungenermaßen zum Dienst erschienen, wurden natürlich nicht gefilmt. Dennoch muß gesagt werden, dass ein großer Teil der deutschen Jugend vorbehaltlos alle Ideale im nationalsozialistischen System und seinen Führern verwirklicht sah. Da sie nie etwas anderes kennen gelernt hatten, konnte mit ihrem gläubigen Idealismus ein ihr unerkennbarer Missbrauch getrieben werden. So ist es zu verstehen, dass die Parole, hart gegen sich selbst und andere sein zu müssen und bedingungslos zu gehorchen, oft bis zum Tod befolgt wurde. Der Film macht dies in harten Gegenüberstellungen von "friedlichen" Übungen. Geländespielen und Großkundgebungen mit realistischen Kampfaufnahmen und Bildern aus der Gefangenschaft. deutlich." (Arbeitsmittel für die Gruppenarbeit, H. III, 1965) "Aus Wochenschau-Material wurden Sequenzen ausgewählt und kommentiert, die Veranstaltungen der Hitlerjugend mit ihrem propagandistischen Aufwand und ihrer verführerischen Phraseologie dokumentieren. Da es – mit ganz wenigen Ausnahmen aus der Kriegszeit – nicht möglich ist, auch die Kehrseite der Jugendverführung zu belegen, bleibt diese Aufgabe allein dem Kommentar überlassen. Das begründet wesentliche Einschränkungen für den Einsatz, weil sich der Gruppenleiter leicht einer Gruppe gegenüber sehen kann, der das Marschieren 'eigentlich' gefällt. Das Dokumentarmaterial an sich ist sorgfältig ausgewählt, verlangt aber eine sehr intensive Nacharbeit." (Grieger/Ruprecht 1961, S. 112) |
Schlagworte
Literatur
Quellenangaben
Angaben zur Quelle | Weg zum Nachbarn. Ein Bericht. Protokoll der VII. Westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen 6. bis 11. Februar 1961 Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen 1961, Programm Arbeitsmittel für die Gruppenarbeit, H. III, 1965 Grieger/Ruprecht (1961) Filmportal.de |