Inhalt | "Die politischen Ereignisse, die zur völligen Spaltung Deutschlands beigetragen haben: Berlin-Frage – Währungsreform – Entwicklung in der Sowjetischen Besatzungszone." (FWU: Filme, Bildreihen, Tonträger 1972/73, S. 190)
"Das entscheidende Ereignis dieses Zeitraumes ist die Währungsreform im Juni 1948. Sie beendet eine Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs, der Demontage und des Schwarzen Markts. Bereits vorher hatte die Regierung der Vereinigten Staaten ein großzügiges Hilfsprogramm für die vom Kriege schwer beschädigten Länder Westeuropas verabschiedet. Die Währungsreform bietet die Grundlage, auf der die amerikanische Hilfe fruchtbar werden kann. Die Sowjetunion beobachtet diese Entwicklung mit Argwohn und bezichtigt die amerikanische Regierung der Kriegstreiberei. In Berlin kommt der Gegensatz voll zum Ausbruch. Die freien und geheimen Wahlen für das Stadtparlament bringen den Kommunisten einen so geringen Stimmenanteil, dass sie die Regierung mit Gewalt an sich zu reißen versuchen. Unter der Führung von Ernst Reuter widersetzen sich die Westberliner diesem Versuch, Die Sowjets antworten mit der Blockade für die Millionenstadt. Daraufhin richtet General Clay, der amerikanische Stadtkommandant, die Luftbrücke ein, die fast ein Jahr lang aufrechterhalten bleibt. Schon während des Jahres 1946 gestatteten die westlichen Alliierten die Tätigkeit von Parteien und Gewerkschaften, ließen die Wahlen für Länderparlamente zu. Mit der Zuspitzung der Lage in Berlin betreiben sie den Zusammenschluss der westlichen Besatzungszonen. Dem wirtschaftlichen Zusammenwachsen folgte das politische. Nach sorgfältiger Vorbereitung konstituierte sich der Parlamentarische Rat zur Ausarbeitung einer deutschen Verfassung. Sie wurde durch die deutschen Bundesländer angenommen. Im August 1949 fanden die ersten freien Parlamentswahlen statt, auf Grund derer sich die Organe der Bundesrepublik Deutschland bilden konnten. Der Osten beantwortet diese Entwicklung mit der Gründung der sogenannten DDR. – So ist am Ende des Jahres 1949 Deutschland in zwei Teile mit gegensätzlichen politischen Auffassungen geteilt.“ (Filme für die Gruppenarbeit, 1960)
"Die politischen Ereignisse, die in der Zeit zwischen 1947 und 1949 zur Spaltung Deutschlands beigetragen haben, stehen im Mittelpunkt dieses Films. Auch die wirtschaftlichen Hintergründe für die Entwicklung werden angedeutet. Besonders breiten Raum nimmt die Behandlung der Berliner Ereignisse ein. Der Schluss schildert die Entwicklung, die zur Bildung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR geführt hat. Skizziert werden im einzelnen die Entwicklung des Schwarzmarkts, der Wiederaufbau und die Situation der Heimkehrer. Zu sehen ist, wie Truman vor dem Kongress zum Marshall-Plan spricht. Es kommt zur Währungsreform in den westlichen Besatzungszonen, Ernst Reuter wird Regierender Bürgermeister von Berlin. General Clay spricht zur Luftbrücke Berlin, es kommt zum Zusammenschluss der englisch-amerikanisch-französischen Besatzungszonen. In Herrenchiemsee wird ein Parlamentarischer Rat gebildet. Die Sowjets ziehen sich aus der Kommandantur in Berlin zurück. Aufnahmen von den Sektorengrenzen und Zonengrenzen (Grüne Grenzen) sind zu sehen. In Ostberlin finden Demonstrationen gegen die Spaltung Berlins statt, die jedoch nicht aufzuhalten ist. 1948 tagt der Parlamentarische Rat zum ersten Mal. Berichtet wird über die Warenangebote nach der Währungsreform. Das Luftbrückendenkmal zu Ehren der verunglückten 61 Amerikaner wird eingeweiht, im August 1949 finden Wahlen für das I. Parlament (12 Parteien, stärkste Partei CDU) statt. Provisorischer Regierungssitz ist Bonn, am 9.9.1949 tagt der Bundesrates, im Bild sind Carlo Schmid, Kurt Schumacher, Konrad Adenauer, Theodor Heuss u.a. zu sehen. Die Eröffnung des Parlaments wird durch Alterspräsident Paul Löbe vorgenommen. Die Konstituierung der DDR mit Volkskammer findet statt, Wilhelm Pieck wird ihr Präsident." (filmarchives online) |