Inhalt | "Es wir versucht, die politische und moralische Atmosphäre in Dresden im Oktober 1989 filmisch umzusetzen. Ereignisse werden bekannt, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Ein Jugendpfarraer berichtet von Menschen, die verschwunden waren, von Gewalttätigkeiten, die geschehen sind. Kirchen waren oft die einzige Zuflucht. Dort haben Menschen eine Stunde geweint, unfähig, ein Wort zu sprechen. Einstellungen von Dresden provozieren Nachdenklichkeit. Der Film konzentriert sich dann auf ein Zusammentreffen von Dresdener Bürgern mit Hans Modrow auf dem Theaterplatz. Mit diesen nächtlichen, schwarzweiß gedrehten Bildern drückt die Regisseurin Róza Berger-Fiedler über das unmittelbare Geschehen hinaus ihre persönliche emotionale Betroffenheit aus. In der Dunkelheit drängen sich Menschen um Hans Modrow. Sie wollen sich verständigen und sie wollen ihm ihr Vertrauen ausdrücken. Die Hilflosigkeit auf beiden Seiten ist groß. Die zwischengeschnittenen Fotos von schemenhaften Gestalten verstärken diesen Eindruck noch. Es entstand eine Filmskizze über eine Übergangssituation in Dresden innerhalb einer ganzen Welle von Ereignissen, die die DDR im Herbst des Jahres 1989 förmlich überrollte." (Festivalkatalog München 1990) |