Inhalt | "Barockdecke in der Kirche Maria de Victoria in Ingolstadt." (Katalog der Kultur- und Dokumentarfilme aus der Bundesrepublik Deutschland 1954-1959, S. 44)
"Cosmas Damian Asam (1686-1739), größter Deckenmaler der Barockzeit, schuf u.a. das Deckenfresko in S. Maria de Victoria in Ingolstadt. Dieses Deckenfresko wird zu seinen besten Arbeiten gerechnet. Es befindet sich in einem rechteckigen, flachgedeckten Saal, der etwa 40 m lang, 15 m breit und 10 m hoch ist und als Oratorium S. Maria de Victoria für die Universität diente. Asam malte diesen Raum 1736 in zwei Monaten aus. Im Mittelpunkt des Freskos steht ein Thema aus der christlichen Dogmatik: Die bildliche Darstellung des Gedankens, dass durch die Vermittlung Christi und Maria die ganze Welt am Christentum teilhabe. Dies veranschaulichte der Maler durch einen Lichtstrahl, der von Gottvater auf den Heiland fällt, zu Maria weiterführt und sich von ihr aus auf die vier Weltteile senkt. Dabei wird die dem Eingang zugekehrte Seite des Blickfeldes von der Kreisform der Glorie im Gottvater beherrscht, während die längsseitigen Randfelder kompositionell darauf bezogen sind. Es ist verständlich, dass Asam hier alle Register illusionistisch-perspektivischer Mittel ziehen musste, um dem Betrachter den stufenförmigen Aufbau dieses Freskos glaubhaft vor Augen führen zu können. Dieses Deckengemälde gehört zu den größten Leistungen deutscher Kunst im 18. Jahrhundert, und es ist noch vor den meisterhaften Fresken Giovanni Battisto Tiepolos in der Würzburger Residenz entstanden." (Filmmuseum Düsseldorf) |