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Details

Fremde Oder

Titelangaben

TitelFremde Oder
AlternativtitelObca Odra

Allgemeine Angaben

LandDeutschland
Produktionsjahr2001
Dauer93min
FarbeEastmancolor
Format1.85 : 1
Material35mm

Beteiligte Personen

Beteiligte Firmen

Distribution

ErstausstrahlungMontag, 03.12.2001 auf arte

Inhalt

Inhalt"Die Oder trennt heute Deutschland und Polen. Diese Grenze, die mit dem Ende des zweiten Weltkrieges 1945 festgelegt wurde, trennte zentrale Orte deutscher Geschichte von seinem Mutterland. Der Film sucht nach den Spuren deutscher Geschichte und nach der NormalitĂ€t der neuen Bewohner dieser Landschaft, verbunden mit diesem Erbe. Polen wie Deutsche werden befragt und die in Deutschland kaum bekannte Geschichte des neuen polnischen Ost - Preußens wird entlang der Oder ausgebreitet." [HDF Datenbank]

"Langsam ziehen FrachtkĂ€hne ĂŒber den Fluss. Eine Strasse, an welcher sich Prostituier te erkĂ€lten, fĂŒhr t zu einem Grenzposten ; eine Kirche empfĂ€ngt ihre GlĂ€ubigen, ein Kasino seine Spieler, eine Sylvesterparty ihre TĂ€nzer. Helke Misselwitz beginnt, das Gebiet um die Oder zu erforschen. WĂ€hrend acht Jahrhunderten hat dieser Fluss, der bei Szcezcin ins Baltische Meer mĂŒndet, sechs verschiedenen Machthabern gehört. Heute bildet er die Grenze zwischen Deutschland und Polen, durchquert Pommern und Brandenburg. Dieses durch den Fall der Mauer zugĂ€nglich gewordene Gebiet zieht die ehemalige DDR-Filmerin an. Ueber die politischen und staatsgeschichtlichen Grenzen hinaus be- stimmt das menschliche GedĂ€chtnis ihre Reise. Die Struktur ihres Films grĂŒndet auf einer Sammlung von Aufnahmen, die sie bei besonderen, oft sehr hastigen Begegnungen realisierte. Der ehemalige 86-jĂ€hrige BĂŒrgermeister eines kleinen Dorfs leert vor ihr seine Erinnerungen aus und radelt davon. Zwei alte Russen – wagen sie zu sprechen? – erzĂ€hlen von ihrer Odyssee von Sibirien an die Oder. Andere Personen verweilen lĂ€nger im Film, etwa die Polin, welche von ihrem in Auschwitz ermordeten Mann und dem eigenen Exil erzĂ€hlt. Ein junger Mann versucht, die Vergangenheit mit wissenschaftlichen Mitteln zu ergrĂŒnden, indem er mit einem GeigerzĂ€hler in der Erde verborgene GegenstĂ€nde aufspĂŒrt und anhand diesen die FeldzĂŒge der Armeen rekonstruiert. Die Filmerin will nichts beweisen und auch nicht belehren, sie legt vielmehr Zeugnis ab von ihrer EinfĂŒhlsamkeit und Offenheit.
Die von Thomas Plenert wunderbar aufgenommenen Landschaf- ten verleihen dem Film, welcher aus verschiedenartig gefÀrbten GedÀchtnisfragmenten in Deutsch, Russisch und Polnisch zu- sammengesetzt ist, einen tiefen Atem. Es wird eine Epoche lebendig, die geprÀgt ist von Zwangsauswanderungen und Mas- sendepor tationen.
The film-maker is in no way concerned with demonstration or exhaustiveness, but displays exceptional receptivity and open- mindedness. The film, given deep breaths of life with landscapes admirably filmed by Thomas Plenert, is thus composed of frag- ments of memories, flavoured with different German, Russian and Polish accents. A history of the century emerges, made up of forced migrations, of massive deportations.
Und die Geschichte geht weiter. Eine junge Ukrainerin prostituiert sich, um ihr Kind ernĂ€hren zu können. Weit entfernt von ihrer Heimat bittet sie ein neureicher deutscher MillionĂ€r in einem erbĂ€rmlichen Nachtklub, seine verdorbene Zukunft mit ihm zu teilen. Mit dieser rĂŒhrenden Frau geht der Film Fremde Oder/Obca Odra zu Ende, bleibt jedoch ohne Ende. Die Weltge- schichte nimmt ihren Lauf und ist immer noch darauf ausgerich- tet, Menschen in die Gewalt zu stĂŒrzen." (jp, Visions du RĂ©el Onlinearchiv)

Schlagworte

Fassungen

StandortHaus des Dokumentarfilms
 Ăœber Art, Zustand und Benutzbarkeit der Kopie informiert das Archiv.
 
StandortFilmuniversitÀt Babelsberg
MediumVHS
 Ăœber Art, Zustand und Benutzbarkeit der Kopie informiert das Archiv.
 

Quellenangaben

Angaben zur QuelleFilmportal
HDF Datenbank
Visions du RĂ©el: Onlinearchiv
imdb.com