Inhalt | "Wie jedes Jahr, seit er 24 geworden ist, doku- mentiert Jan Peters seinen Geburtstag : Mit der Kamera als Komplizin hält er einen Mono- log. Dabei geht es weniger, wie zu erwarten wäre, um den Tag als Wegmarke in seinem Leben, um Reflexionen über vergehende Zeit oder Bekenntnisse, sondern ums Schweifen- lassen der Gedanken nach der Methode des Stream of consciousness – in Form eines beinahe zwanghaften Redeschwalls, dessen scheinbares Chaos unerwartet immer wieder in Pointen und geistreichen Bemerkungen mündet. Das sechsunddreissigste Jahr bei- spielsweise hat Peters eine Digitalkamera beschert, und nach jahrelanger Arbeit mit Super-8 ist er nun, wie er selbstironisch kom- mentiert, endlich auf der Höhe der Zeit. Wei- ter erfahren wir einiges über seinen Hang zum Ausschweifen, was der Zeitschalter der neuen Kamera auf hilfreiche Art unterbindet, indem sich das Gerät einfach von alleine ausschaltet. In seinen Performance-artigen Selbstinsze- nierungen zeigt Peters eine verblüffende Sicherheit im Umgang mit der improvisierten Unterhaltung und dem Minimalismus der Situ- ationen, so sehr, dass unklar wird, was geplant ist und was spontan entsteht. So geht es im zweiten Teil von Ich bin 36/37 um die Kind- heit des Filmemachers – intensiv erzählt, bis sich herausstellt, dass Peters den Namen einerStrassefalschinErinnerunghat.Ein geplanter „Fehler”, um den Auftritt authenti- scher wirken zu lassen? Doch letztlich wird der schleichende Verdacht besänftigt von der augenzwinkernden Intelligenz. Schliesslich lässt man gerne mit sich spielen, wenn das auf so unterhaltsame Art geschieht !" (nb, Visions du Réel: Onlinearchiv) |