Inhalt | "Kinderarbeit ist des Teufels, so will es die öffentliche Meinung im Westen. Doch für die betroffenen Kinder könnte die Wirklichkeit anders aussehen. Der Film Lisandro will arbeiten begleitet einen Jugendlichen aus Lima, der als ältestes von vier Geschwistern die Familie mit ernährt. Der Vater im Ausland, die Mutter ohne Bildung, bringt Lisandro nicht nur Schule und Arbeit in der Bäckerei unter einen Hut. In der Freizeit amtet der Junge zudem als Delegierter einer Organisation, in der sich 1000 arbeitende Kinder zusammen- geschlossen haben. In den Strassen der peruanischen Hauptstadt demonstrieren sie lautstark für bessere Bedingungen: eine gerechte Entlöhnung und die zeitliche Ver- einbarkeit von Broterwerb und Bildung. Regisseur Manuel Fenn porträtiert in seinem Dokumentarfilm einen selbstbewussten und hilfsbereiten Jungen, dessen politisches Engagement von den gewerkschaftlichen Akti- vitäten der Erwachsenen inspiriert scheint. Ein Megafon in der Hand, gibt er Parolen durch – nicht zur Abschaffung der Kinderar- beit, aber für fairere Voraussetzungen." (nh, Visions du Réel Onlinearchiv) |