Inhalt | "Dieser Film von Werner Penzel und Nicolas Humbert ist eine wunderschöne Chronik der Vorbereitung zu einem Konzert des Chicago Art Ensemble. Er führt uns mitten ins Herz der Musik im Aufnahmestudio. Während der magischen Zeit der Proben verstanden es die Filmemacher, sowohl die Augenblicke reiner Gnade wie auch die Momente der Langeweile und der Leere festzuhalten. Es ist ihnen gelungen, in den Gesten, den Gesich- tern und den Heiterkeitsausbrüchen der einander zuhörenden und improvisierenden Musiker die Atmosphäre und den Geist einzufangen, welche dieser kreativen Phase eigen sind. Mit grosser Nüchternheit, einem feinen und erfinderischen Schnitt, einer bemerkenswert subtilen Kameraführung scheint null sonne no point sich mit der Musik verschmelzen, in ihr aufgehen zu wollen. Der Rhythmus der Übergänge, der Schnitte, der Schwarz- oder Weiss-Ausblendungen lenken die Aufmerksam- keit aufs Wesentliche und machen den Ton geradezu sichtbar. Die engen Einstellungen erhalten eine hohe Spannung aufrecht und zeigen durch ihren Minimalismus Spiele von Formen und Licht, die wie visuelle Parallelen zur Musik wirken. Der Schnitt in nicht-lineare Fragmente gibt der Erzählung den Aufbau einer Partitur. In ein Sprachrohr skandierte poetische Texte sowie ein kurzes Interview lassen uns auch begreifen, wie untrennbar die spirituelle Dimension zu diesem Ensemble gehört. null sonne no point ist weit mehr als ein Bericht, es ist der Versuch, aus einem Film eine Komposition zu machen. Auf freie, unkonven- tionelle Art spielen die Filmemacher mit ihrem Sujet und zeigen auf, dass die Musik über ihre klangliche Dimension hinaus auch eine Lebensform ist." (lb, Visions du Réel) |