Inhalt | "Letzten Endes ist das "Porco Fidelio" ein Euphemismus. Das wissen auch jene, die den Begriff kreiert haben. Das richtige Mastschwein dagegen erfährt ohne falschen Trug, woran es ist. Gleich von Geburt weg wird ihm jede Illusion genommen, dass es dereinst mehr als eine Nummer in einem durchrationalisierten Mastbetrieb sein würde. In schweinisch engen Koben frisst es sich nach maschinellem Kommando fett, um künstlich besamt oder auf die Schlachtbank gekarrt zu werden. vom schwein des deutschen Filmemachers Bernd Alexander Kaiser ist ein unge- wöhnlicher und gewissermassen auch allzu menschlicher «Tier- film». In photographisch präzisen, realitätsnah schönen Schwarz- weiss-Einstellungen und ohne Hektik erzählt er vom kurzen Leben der Mastschweine : von der Gebur t bis zur üppig aufgetragenen Schlachtplatte – dem letzten und einzigen Farbbild. Kaiser enthält sich jeden Kommentars, er lässt seine Bilder sprechen. Diese Aspekte des Schweinelebens haben wir zivilisierten Stadtmen- schen und Fleischesser längst aus den Augen verloren. Diesem Film kommt das Verdienst zu, uns das ungeschminkte Dasein der Schweine zu zeigen, bevor sie uns auf dem Teller verlockend präsentiert werden. Es lebe das Gemüse." (mg, Visions du Reel) |