Inhalt | "Namen wechseln, politische Systeme wandeln sich, Zeiten ändern, Flüsse fliessen einfach. Die Labe entspringt im tschechischen Riesengebirge, wird an der deutschen Grenze zur Elbe und mündet nach über tausend Flusskilometern bei Cuxhafen in die Nordsee. Der Filmschaffende Aldo Gugolz hält in seinem kontemplativ wirkenden, episodischen Dokument zeit im fluss eine filmische Reise von der Quelle der Labe bis zur Elbemündung fest. Begleitet von elektronisch ver fremdeten Akkordeonklängen fängt der Film in den ruhigen Einstellungen des Kameramannes Rudolf Barmettler visuell die historischen Zeiträume oder den Wechsel der Landschaften ein. An einzelnen Etappenorten macht er halt und dokumentiert Begegnungen mit Menschen, die auf unter- schiedlichste Weise mit dem Fluss leben. Zum Beispiel in Usti nad Labem, Flusskilometer 326, beim Gespräch mit Fischern, dem Stadtarchivar oder einem Kaufhausdirektor. Oder auf der andern Seite der Grenze, in Altenwerder. Eine Kirchenpflegerin berichtet während einer Autofahrt durchs Grüne, wie die Bevöl- kerung dieses Dorfes 1973 zwangsumgesiedelt wurde, weil das nahegelegene Hamburg einen neuen Hafen brauchte. Heute gibt es das Dorf nicht mehr, doch auch der Hafen ist nie gebaut worden. Die Aussagen seiner Gesprächspartner ergänzt Aldo Gugolz mit Archivbildern, die er in einer raffiniert einfachen Montage dazwischen schneidet. Dergestalt gelingt es ihm, von dieser sich wandelnden mitteleuropäischen Fluss- und Kulturland- schaft ein facettenreiches filmisches Kaleidoskop zu entwerfen." (mg, Visions du Réel) |