Inhalt | "Der Film führt anhand von Bild- und Schriftdokumenten, bzw. von Originaltonaufnahmen Beweis über die Schuldfrage an der so genannten "Reichskristallnacht" und der mit ihr ausgelösten organisierten Judenverfolgung in Deutschland. Trotzdem erhielt der Film einen versöhnlichen Schluss." (Deutscher Kultur- und Dokumentarfilm-Katalog 1960, S. 130)
"In sehr geraffter Form will der Film auf die Frage, wie es zu den grausamen Judenverfolgungen von 1933 bis 1945 kommen konnte, eine Antwort geben. Er greift dabei bis in das Mittelalter zurück, wo die Wurzeln mancher Vorurteile gegenüber den Juden bereits zu finden sind. In der Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie von fanatischen Nationalisten genährt, zumal nur wenige Gelegenheit hatten, die wahren politischen Verhältnisse zu durchschauen. Auf dieser Basis gelang es Hitler und seinen Propagandisten relativ schnell, "den Juden" als Sündenbock für alles Unglück hinzustellen. Von diesem Rufmord jedoch war es nur ein kurzer Weg bis zur Verfolgung und physischen Vernichtung unzähliger Juden, zunächst im Reichsgebiet und später in den besetzten europäischen Ländern. - Der Untertitel dieses Films lautet "Ein deutsches Menetekel", er macht deutlich, dass die meisten von uns die schrecklichen Zeichen der drohenden Massenverfolgung, die in den Nächten vom 9. bis 11. November 1938 erstmals im gesamten Reichsgebiet unübersehbar wurden, nicht beachtet, nicht ernstgenommen oder wissentlich übersehen hatten. Zahlreiche Hinweise auf kulturelle, wissenschaftliche und staatsbürgerliche Leistungen der deutschen Juden sollen helfen, das eigene Versagen nicht nur zu erkennen, sondern die Gründe hierfür - die Vorurteile abzubauen. Der Film schließt in versöhnlichem Ton mit Hinweisen auf geleistete Wiedergutmachung und die grundsätzliche Bereitschaft der Juden, Vergangenes zu vergeben." (Arbeitsmittel für die Gruppenarbeit, H. III, 1965) |