Inhalt | "Die elementaren Gestaltungsmittel des Films." (Katalog der Kultur- und Dokumentarfilme aus der Bundesrepublik Deutschland 1954-1959, S. 75)
"Die Einleitung macht mit ersten Grundbegriffen der filmischen Sprache bekannt: Der Film spricht durch das bewegte Bild, während im Theater das Wort die führende Rolle inne hat. Alles was unsere Augen sehen, vermag auch das Objektiv der Kamera zu erfassen. Die Entfernung des Objektivs vom Objekt bestimmt drei Grund-"Einstellungen": Totale, Naheinstellung und Großaufnahme: (Dieser Teil fehlt der Kurzfassung!) Nun folgt die Darstellung des "Themas": Ein Junge steigt eine Treppe hinauf; er ist unsicher, hat ein schlechtes Gewissen, weil er Geld geflunden und nicht abgeliefert hat. Ein Mann kommt aus einer Wohnungstür und geht an dem Jungen vorbei die Treppe hinunter. Diese Geschichte wird jetzt vierfach variiert, ohne ihren Inhalt zu verändern: 1. Was anfangs von nur einem Beobachtungspunkt gesehen wurde. wird nun in wechselnde Einstellungen zerlegt: Die Treppe wird aus verschiedenen Blickrichtungen erfaßt; den Jungen sehen wir nicht mehr direkt, sondern durch die Streben des Treppengeländers. Die Gegenüberstellung der Großaufnahmen von Junge und Geldbörse deckt den Zusammenhang auf. Aus der Naheinstellung des Mannes erwartet man eine Handlung. 2. Dann bewegt sich die Kamera nicht sprunghaft von Einstellung zu Einstellung, sondern fährt mit dem Jungen, verfolgt ihn im Schwenk und bewegt sich kontinuierlich auf den Mann zu. so dass eine dramatische "Begegnung" fühlbar wird. 3. Durch geschickte Anwendung der Beleuchtung bekommt das Treppenhaus ein unheimliches Aussehen. Das Gesicht des Mannes erhält durch das Spiel von Licht und Schatten einen bedrohlichen Charakter. 4. Schließlich erleben wir die Szene mit Ton: Geräusche und Musik verdichten den Eindruck noch mehr; wir sehen und hören die Geschichte in ihrer endgültigen, filmisch durchgefeilten Gestalt." (Filme für die Gruppenarbeit, 1960) |