Inhalt | "Einleitung: Überall in der Welt finden sich heute junge und ältere Menschen zusammen, um über das eine Thema zu diskutieren: Wie soll Europa einmal aussehen? So geschah es auch in der Tagungsstätte im Herzen Europas, die unser Filmteam besuchte. Vor einem jugendlichen Auditorium spricht ein Redner davon, dass sich auf dem Wege einer gemeinsamen Wirtschaft zunächst einer kleineren freiwilligen Auswahl europäischer Nationalstaaten, die über die EWG die nächste Phase der europäischen politischen Einigung vorbereiten, am Ende das ganze Europa nach sich ziehen soll. Damit wird zum ersten Mal der Shritt vollzogen, die engen nationalstaatlichen Grenzen zu überwinden mit dem Ziel, dem gemeinsamen Europa näherzukommen. Am Ende dieses Weges würde dann endlich der Begriff Europa klarer und fester wieder hergestellt sein, als jemals zuvor in der uralten europäischen Geschichte. -
Die jugendlichen Zuhörer fühlen sich von diesem Vortrag gewaltig gepackt und diskutieren weiter darüber, in verschiedenen Gruppen. Die einen sind skeptisch, den anderen geht es nicht schnell genug. Karte von Europa. Römische Skulpturen, gemeinsame Kulturen. Das klassische römische Reich erneuert sich im Heiligen Römischen Reich des Mittelalters mit den Machtzentren von Kaiser und Papst. Auch dieses Reich zerfiel. Ukunden, Bildnisse und Skulpturen dieser Zeit. - Aus diesem Zerfall wuchsen die Nationalstaaten (Karte) mit ihren Erbfolgen, Erbfeindschaften, Religions- und Machtkämpfen. - Europa nach 1945 : Nissenhütten, Flüchtlingslager, Hunger und Elend in ganz Europa. Karte mit der Teilung in Ost- und Westeuropa. - Der Ruf nach Europa schallt schon seit Jahrhunderten. Zeichnungen dieser Rufer: Descartes, Leibnitz, Schiller, Rolland, Heinrich Mann, Briand, Stresemann, edle Geister aller Nationen, deren Ruf nach Einigung verhallte. - Demonstrationen in europäischen Ländern, Schilder: "Wir fordern Europa" oder "La Jeunesse veut l'Europe". Aufnahmen vom 1. Europäischen Kongress in Den Haag mit Winston Churchill. Anschlissend öffentliche Volkskundgebung in Amsterdam mit Churchill am Rednerpult. - Wiederaufbau in Europa durch amerikanische Aufbauhilfen. - Unterzeichnung des Abkommens für die Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit 1948 in Paris: OEEC, mit 17 Teilnehmerstaaten. 1949 gründeten 10 Staaten in London den Europarat, im Bild Robert Schumann, Konrad Adenauer, Winston Churchill, von Brentano.- Im gleichen Jahr wurde die Europäische Zahlungsunion geschaffen und damit die Grundlage für einen freien europäischen Zahlungsverkehr. In Straßburg tagt die Vollversammlung und der Ministerrat des Europarates. Verträge werden geschlossen, jeder dieser Verträge bedeutet einen Schritt nach vorn zum gemeinsamen Europa hin. - Die Jugend spricht weiter über die Beneluxstaaten, die durch ihren Zusammenschluss auch wieder ein Steinchen zum großen Ganzen geleistet haben. Die Schaffung eines gemainsamen Marktes und der Weg dahin. Die Jugend fragt sich, warum soll sich nicht aus der wirtschafltichen Notlage heraus ein politisch vereintes Europa bilden? - TEE-Züge, Netze von Verkehrswagen durchziehen Europa; elektrischer Strom von Land zu Land. Die Güterproduktion der Länder verlangt den Warenaustausch. Grenzpfähle, Zoll- und Passkontrollstationen. Europa muss zu einem wirtschaftlichen Ganzen führen, denn nur so kann es reich werden. - Die Montan-Union: 6 Länder schufen einen gemeinsamen Markt für Eisen, Stahl und Kohle. Eisenhütte, Förderanlagen von Bergwerken. - Zollschranken. Märkte in Hamburg, Brüssel und Rom, überall ein reiches Warenangebot. - Die EWG. Überall wird nach der europäischen Lösung gesucht, Bauprojekte aller Art in ganz Europa. - Verschiedene der Jugendelichen sind pessimistisch: Jedes der Länder habe seinen eigenen nationalen Egoismus und Materialismus. - Die anderen behaupten: Ein gemeinsames Europa ist eine Notwendigkeit. Die jungs europäische Genaration mit ihrem Idealismus muss es dahin bringen, aber nur auf idealistischem Wege geht es nicht. GEsamteuropa muss geschaffen werden mit Idealismus und Realismus, aber auch mit realistischen Idealismus. Ziel ist, den Menschen in Europa das Leben lebenswert zu machen, ihre Existenz als Menschen und Bürger dieses Europas zu sichern und ihnen einen Weg in die Zukunft zu bauen. Alle Kräfte Europas müssen gesammelt werden, die bereit sind, diesen Weg zu gehen und auch jene sind zu gewinnen, die heute noch nicht diese Überzeugung teilen. Es gibt in der Welt schon die großen gemeinsamen Märkte, z.B. das Commenwealth, die UDSSR und China, USA, EWG (Kartenskizzen), neue Staaten haben sich angeschlossen. Die Wichtigkeit des Prinzips wird eines Tages zum großen gemeinsamen Markt führen. Der wirtschaftliche Zusammenschluss wird kommen als sicherster und nächster Weg auch zur politischen Einigung Europas. - Unter den diskutierenden Jugendlichen sind auch dunkelhaarige und sie werfen die Frage der europäischen Kolonien in ihren Staaten auf. Je stärker dieses Europa wird, desto schwächer sind die afrikanischen Staaten. - Unterricht in Negerschulen, Plantagenarbeiten aller Art, Aufbauarbeiten im schwarzen Erdteil. - Aber Kolonien wird es nicht mehr geben. Die jungen Staaten Afrikas werden Europa brauchen als Partner, der ihnen hilft, ihre Länder weiter zu erschliessen durch wirtchaftliche und ideelle Unterstützung. - Plantagenarbeiten, Aufbau in den überseeischen Gebieten. Dafür wrid die Grundlage aber die Partnerschaft sein. Baumwollernte.-
Karte von einem geeinten Europa. Die Tagungsstätte der jungen Europäer, diese selbst, die am Ende des Zusammenseins während der Tagung dem gemeinsamen Europa ein gutes Stück nähergekommen sind. Abschied und Rückkehr in die Heimat. Schlusswort: Dieser Film wurde im Oktober 1959 abgeschlossen, die Entwicklung der europäischen Dinge aber geht weiter, in welcher Form auch immer und auf welchen Wegen die europäischen Einigung ihren Ziel näherkommt." (Erschließungsprotokoll Bundesarchiv Koblenz, zit. n. filmarchives online) |