Kloster in unserer Zeit
Titelangaben
Titel | Kloster in unserer Zeit |
Alternativtitel | Klosterleben in unserer Zeit |
Allgemeine Angaben
Land | BRD | Produktionsjahr | 1960 |
Dauer | 35min |
Länge | 962m |
Farbe | s/w |
Format | 1.37 : 1 (4:3) |
Material | 35mm |
Sprache | Deutsch |
Beteiligte Personen
Sprecher | Arno Assmann |
Ton | Günter Bloch |
Ton | Erich Meyer |
Regie | Ernst Niederreither |
Kamera | Karl Koch |
Buch | Rochus Spieker |
Buch | Ernst Niederreither |
Beteiligte Firmen
Distribution
Festivalteilnahmen | 9. Kultur- und Dokumentarfilmwoche Mannheim 23. - 28. Mai 1960 |
Auszeichnungen | Prädikat: Wertvoll Kulturfilmprämie 1961 |
FSK-Freigabe | Freigegeben ab 6 Jahren |
Inhalt
Inhalt | "Viele Menschen vertreten heute die Auffassung, das Leben eines Ordensmannes "hinter Klostermauern" sei unzeitgemäß und weltfremd. Wer so urteilt, kennt das Leben der Mönche nicht. Der Film zeigt es in verantwortungsbewusster Weise und anspruchsvoller filmischer Form. Der Entschluss, in den Orden einzutreten, ist eine sehr schwerwiegende Entscheidung für einen jungen Mann. Aber ein Probejahr und drei weitere Studienjahre geben ihm genügend Zeit, sich selbst zu prüfen, ob er die Berufung zu diesem Leben in sich verspürt. Der Dominikanerorden ist ein Prediger-Orden; deshalb gehört ein wesentlicher Teil der siebenjährigen Ausbildung dem Studium. Umfangreiche Bibliotheken, Vorlesungen wie an einer Universität, Seminargespräche im kleinen Kreis und intensive Sprecherziehung sind die Hauptpfeiler dieser Ausbildung zum Mönchspriester. Das Leben im Kloster von heute unterscheidet sich ganz wesentlich von den Vorstellungen, die die meisten Leute sich gebildet haben. Der Film zeigt dieses Leben voller Frische, Aufgeschlossenheit, das dennoch ein Leben der Sammlung und Besinnung ist. Wenn der Novize sein Gelübde ablegt, kennt er das Ziel, und er weiß den Weg, wie er dieses Ziel erreichen kann. Das befähigt ihn, in seiner Arbeit außerhalb des Klosters mit ruhiger Bestimmtheit seine Pflicht zu tun." (Filme für die Gruppenarbeit, 1960) "Dieser Dokumentarfilm gibt einen Einblick in das Wesen und Wirken der Dominikaner-Orden. Er stellt nicht nur das leben im Kloster, sondern auch die Begegnungen der Dominikaner mit der Welt unserer Zeit dar. Dabei versucht er, jede künstliche Dramatik zu vermeiden. Die alltäglichen Erlebnisse der Dominikaner lassen erkennen, wie sehr sie um ihre Erfolge, aber auch um ihre Misserfolge wissen. Der Film beginnt mit der Begegnung zwischen Jugendlichen und einem Dominikanerpater auf einem Hinterhof und führt von dort zu einer Party bei einem Industriellen, auf der der gleiche Dominikanerpater die Frage nach dem Priestertum seines Ordens zu beantworten sucht. In den folgenden Sequenzen werden die Einkleidung der Novizen und Ausschnitte aus dem Tagesleben der Dominikaner gezeigt. Wir erleben auch, wie sich die Novizen nachvierjähriger Vorbereitung auf ihre dauernde Bindung an den Orden vorbereiten. Der Film geht dann wieder in Bilder über, die die Tätigkeiten der Dominikaner außerhalb des Klosters zeigen. Dabei sind die Kanzelpredigt, die Begegnungen mit Arbeitern und Werksdirektoren genauso eingeschlossen, wie die Beteiligung an Fernsehsendungen und Veranstaltungen des öffentlichen Lebens. Deutscher Dokumentarfilm über dos Klosterleben, aufgezeigt am Beispiel des Dominikanerordens in seiner Lebensgestaltung und seiner Tätigkeit in Predigt, Sozialapostolat und Jugendbetreuung. Für die katechetische Unterweisung in Schulen und in der Erwachsenenbildung sehenswert. Meinung unseres Kritikers: Der Film geht von der weitverbreiteten Ansicht des heutigen Menschen, besonders des Jugendlichen aus, der sich unter Klosterleben ein weltflüchtendes Dasein hinter hohen Mauem vorstellt, das Gelübde des Gehorsams als knechtische Unterwerfung unter eine Zwangsherrschaft deutet und die Keuschheit aus einer unmännlichen Angst vor der Frau oder Weiberfeindlichkeit begründet. Ohne in einen lehrhaften Ton zu verfallen, bemüht sich der Film in vorwiegend optischer Weise durch die Darstellung verschiedenartiger Situationen, die sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Klosters spielen, diese Vorurteile zu überwinden und den Zuschauer zum rechten Verständnis von Sinn und Wert des Ordenslebens zu fuhren. Diesem Ziele dient die Einführung in das klösterliche Leben, sowohl des klösterlichen "Alltags" des jungen Novizen und Studenten in der Feier der Liturgie, im philosophischen und theologischen Studium und in der Freizeit, wie auch durch eine deutende Darstellung der Einkleidung und der Gelübdeablegung. In kurzen, prägnanten Situationen wird die apostolische Tätigkeit der Ordensangehörigen in der Predigt, in der Stellungnahme zu sozialen Fragen und in der Jugendbetreuung beleuchtet. Was diesen Filmkünstlerisch hervorhebt, ist der Verzicht auf jegliches Startum; die Ordensangehörigen "spielen sich selbst" und wirken dabei durchaus menschlich ohne jede Verkrampfung oder Übertreibung. Das macht die Aussage des Films wahr und überzeugend. Dasselbe gilt für den Verzicht auf jedes religiöse Pathos und sentimentale Erbaulichkeit. Wie im guten modernen Film wird auch hier mehr angedeutet als ausgespielt, mehr untertrieben als betont, so dass auch unter diesen Aspekten der Film als gelungen bezeichnet werden darf. A. H." (IX. Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilm-Woche. 23. bis 28. Mai 1960. [Katalog.] Heidelberg 1960, S. 35f) "Das monastische Leben und apostolische Wirken des Dominikanerordens und der Versuch, Aufgabe und Bedeutung des Klosters in unserer Zeit bewusst zu machen." (FWU: Filme, Bildreihen, Tonträger 1972/73, S. 211) "Der Film gibt einen Einblick in den Alltag eines Dominikanerordens. Dabei werden die Ziele und auferlegten Aufgaben ihrer Mitglieder herausgestellt und zur heutigen Zeit in Bezug gesetzt." (Landesbildstelle Hessen, zit. n. filmarchives online) "Pater Rochus Spieker zeigt die Ausbildung der Novizen und das Klosterleben der Dominikaner in Walberberg." (Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung: Verzeichnis Berufs-, wirtschafts- und betriebskundlicher Filme. Juli 1964, S. 28) |
Schlagworte
Literatur
Fassungen
Standort | Deutsches Filminstitut – DIF |
Medium | 35mm |
Ãœber Art, Zustand und Benutzbarkeit der Kopie informiert das Archiv. | |
Standort | Deutsches Filminstitut – DIF |
Medium | 16mm |
Ãœber Art, Zustand und Benutzbarkeit der Kopie informiert das Archiv. | |
Quellenangaben
Angaben zur Quelle | Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung: Verzeichnis Berufs-, wirtschafts- und betriebskundlicher Filme. Juli 1964 Mannheim 1960: Katalog der 9. Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilm-Filmwoche FWU: Filme, Bildreihen, Tonträger 1972/73 Filme für die Gruppenarbeit, 1960 http://www.iffmh.de/1960/films filmarchives online Filmportal.de |