Inhalt | "Alte und neue Wege zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit." (10 Jahre AID 1950-1960. Jahresbericht des AID 1958-1960. Frankfurt am Main 1960 (= Schriftenreihe des AID; 120), S. 79)
"Jahrtausende haben daran gearbeitet, unsere landwirtschaftlichen Böden in ihrer heutigen Form entstehen zu lassen. Aufgabe der Bodenkultur ist es, durch geeignete Maßnahmen diesen Böden auf die Dauer Höchsterträge abzuringen und das Betriebsergebnis zu verbessern. Alles Leben hängt vom Wasser ab. Ein geordneter Wasserhaushalt ist daher eine der Grundvoraussetzungen für alles Pflanzenwachstum. Schwere Böden haben leicht zu viel Wasser, bei leichten Böden liegt der Grundwasserspiegel oft zu tief. Drainage bzw. künstliche Beregnung können hier Abhilfe schaffen. Humus ist der wichtigste Träger der Bodenfruchtbarkeit. Er bestimmt die wasserhaltende Kraft des Sandbodens. Humus und Kalk setzen die Bindigkeit schwerer Böden herab. Humus dient den Kleinlebewesen als Nahrung, die maßgeblich an sämtlichen biologisch- und chemisch-physikalischen Veränderungen im Boden beteiligt sind. Mit Stallmist, Kompost und Jauche, sowie durch einen guten Zwischenfruchtbau führen wir dem Acker und Grünland neben Nährstoffen u.a. die wichtigen organischen, bodenaufbauenden Humusstoffe zu. Die Mineraldünger bilden die notwendige Ergänzung der wirtschaftseigenen Dünger. Die wichtigsten Mineraldünger sind Stickstoff, Phosphat, Kali und Kalk. Niemals soll man einseitig düngen. Die Ertragsleistung ist immer von dem Nährstoff abhängig, der in geringster Menge vorhanden ist (Minimumgesetz). Die jeweils richtige Bodenbearbeitung lässt sich nicht nach festen Rezepten durchführen. Sie hängt von dem Zustand des Bodens und mancherlei anderen örtlich verschiedenen Bedingungen ab. Durch zweckentsprechenden Einsatz der Geräte zur Bodenbearbeitung sowie durch Gerätekopplung verbessert und beschleunigt man die Arbeit. Die Kulturpflanzen haben verschiedene Eigenschaften, die sich gegenseitig stören oder ergänzen. So gibt es gute Vorfrüchte, die die Bodenfruchtbarkeit fördern und erhalten und schlechte, die an ihr zehren. Der Bauer hat es in der Hand, die Vorfrüchte in ihrer Reihenfolge so einzuordnen, dass garemehrende und garezehrende Vorfrüchte im steten Wechsel im Anbauplan erscheinen. Der Film verzichtet bewusst auf eine vertiefte Darstellung der angezeigten Maßnahmen. Er gibt vielmehr ein Bild der Zusammenhänge im Boden und ist infolge seiner Allgemeingültigkeit überall als Diskussionsgrundlage geeignet." (AID-Filmverzeichnis) |