Inhalt | " Das moderne Hiroshima steht noch heute unter dem Bann der Atombombenkatastrophe von 1945: Wahrzeichen der Stadt sind der Atomdom und der Friedenspark. Noch heute leben in der Stadt noch viele Augenzeugen – zum Teil mit schweren gesundheitlichen Dauerschäden –, die der nachgeborenen Generation von ihren Erlebnissen berichten. Der Japaner Kasamoto gründete einen Verein zum Gedenken an den 6. August 1945, außerdem existiert ein Friedenszentrum in Hiroshima. Vor dem Abwurf der Bombe war Hiroshima das Zentrum der japanischen Kriegsindustrie, ohne die Katastrophe, so sind sich viele Japaner einig, wäre das so geblieben. Jedes Jahr findet ein Treffen für Männer und Frauen statt, die den Bombenabwurf miterlebten, sie tauschen Erinnerungen und Gefühle aus.
Bei der Flugzeugbesatzung des amerikanischen Bombers ist noch heute kein Bedauern sichtbar, sie betrachten ihre „Aktion“ als Ausdruck besonderer patriotischer Haltung. Zum Jahresfest der Versehrten kommt auch ein Mann, der damals als 12-jähriger das Flugzeug mit der Bombe an Bord kommen sah. Noch heute demonstrieren (nicht nur während der Jahresfeste) zahlreiche Menschen das ganze Jahr über gegen die Bombe. Bei der Katastrophe in Hiroshima kamen auch 30.000 Koreaner ums Leben, die während der japanischen Besatzung in Korea nach Japan verschleppt wurden. 18.000 Koreaner sind noch heute atomverseucht. In Hiroshima steht ein Denkmal für die umgekommenen Koreaner.
Die Ehefrau von Kasamoto, dem Gründer des Vereins zum Gedenken an die Atomkatastrophe, ist Koreanerin. Sie wurde in Hiroshima geboren, ging sechs Jahre nach dem Bombenangriff mit schweren Verletzungen zurück nach Korea. Für eine Behandlung kam sie erneut nach Japan, wo sie ihren Mann kennen lernte und heiratete. Ihr Schicksal regte ihren Mann zur Gründung seines Vereins an. Dokumentaraufnahmen von den Opfern wurden anfänglich von den Amerikanern als Material zur Friedenserziehung verwendet, danach wurde alles Fotomaterial beschlagnahmt. Die Amerikaner wollten verschweigen, dass der Angriff auf Hiroshima als Test für einen eventuellen späteren Atomkrieg diente.
Szenenwechsel: Kirschblütenfest in Hiroshima. Man will nicht nur mahnen, sondern auch vergessen. Auch die Insassen eines Altersheims für Atomverseuchte. Viele Koreaner sind noch heute in Hospitälern zur Behandlung, sehr viel länger als Japaner. Eingeblendete Dokumentaraufnahmen von japanischen Kriegsverbrechen an Koreanern." (filmarchives online)
"Indem Erwin Leiser den Zuschauer mit einer Reihe von Opfern konfrontiert, die schon in seinem ersten Hiroshima-Film "Wähle das Leben" (1963) zu sehen waren, wird die fortdauernde Qual der "Hibakusha" (der von der Bombe gezeichneten Überlebenden und teilweise Diskriminierten) deutlich." (Filmdienst) |