Inhalt | "Die türkische Landschaft Anatolien." (Katalog der Kultur- und Dokumentarfilme aus der Bundesrepublik Deutschland 1954-1959, S. 160)
"Anatolien, diese merkwürdige Landschaft an der Pforte zwischen Europa und Asien, besitzt eine ebenso bewegte wie glanzvolle Geschichte. Aber davon zeugen heute nur noch Reste: Türme, Mauern, Bauten, Gräber. Diese Komponente wird im Film mit Lebensbildern aus der Gegenwart zu einer sonderbaren Einheit verschmolzen. Der Alltag, wie ihn der Film skizziert, erscheint zunächst als "geschichtslos". Doch wenn dann die Kamera durch das Tal streift, durch die ausgedörrten Landstriche zu Füßen des Vulkans, dann wird die Geschichte lebendig: Einst jagten die Hethiter über die Steppen; die Assyrer kamen, die Römer. Das Tal sah den Apostel Paulus, der hier - vor der Verfolgung durch die Römer seinen "Kirchenstaat" baute. Aus Zentralasien drangen die Seldschuken in das Land ein. Sie gaben der Landschaft den Namen "Ana dolu", "aufgehendes Land", Morgenland. Anatolien ist kein reiches Land mehr. Der Glanz mächtiger Sultane ist geschwunden. Genügsam verbringen die Bewohner Anatoliens ihre Tage, im harten Rhythmus schwerer Arbeit, auf sich selbst und auf die Hilfe der Nachbarn gestellt." (Filme für die Gruppenarbeit, 1960) |