Inhalt | "Trotz industrieller Herstellung der Bekleidung für den Massenbedarf wird zunächst immer noch handwerkliches Können benötigt. Nach dem Entwurf eines Modeschöpfers entsteht in der Modellschneiderei das Modell, das als Muster für die Fertigung großer Stückzahlen dient. Planung und Überwachung zwischen Entwurf und Produktion sind Aufgaben des Bekleidungsingenieurs und der Betriebsassistentin. Schnitte müssen in großer Zahl gefertigt werden, da für jede Größe eigene Schablonen nötig sind. Das Schnittmuster wird durch verschiedene Methoden auf den Stoff übertragen und dieser in vielen Lagen in einem Arbeitsgang zugeschnitten. Im Fertigungsverfahren der Bekleidungsindustrie werden die nach Muster geschnittenen Stoffteile in Teilarbeit von Näherinnen zum fertigen Stück verarbeitet. Jede Näherin hat ihre besondere Aufgabe, bis das Stück das Band durchlaufen hat und durch viele Teilarbeiten schließlich fertig geworden ist. Für die Einteilung der Arbeit ist die Bandleiterin, meist eine gelernte Schneiderin, verantwortlich. Das fertige Stück kommt in die Bügelei und geht von dort in die Abnahme. Ist das Stück einwandfrei, kommt es auf Lager und steht auf Abruf für den Fachhandel bereit. Für diesen führt die Bekleidungsindustrie mehrmals im Jahr ihre Kollektionen in den Betrieben oder auf großen Verkaufsausstellungen vor. Oft gehen neue Anregungen vom Fachhandel aus, die dann vom Chefzuschneider für die neue Produktion verwendet werden. Auch für die Verarbeitung eines Herrenanzuges sind viele Teilarbeiten notwendig. Der erste Anzug wird von Hand zugeschnitten, ehe er in die Serienfertigung geht. An den schweren Bügelpressen arbeiten Männer. Für jede Form gibt es eine entsprechende Presse. Auch Oberhemden gehören zur Herrenbekleidung. Diese werden in Wäschenähereien mit ihren vielen Spezialgebieten hergestellt. Ein besonderer Zweig in der Bekleidungsindustrie stellt die verschiedenen Arten von Berufskleidung her. Mit Hilfe eines großen Maschinenparks werden hier hohe Produktionsergebnisse erreicht. Am Schluss des Films wird gezeigt, wie in der Bekleidungsindustrie der Berufsnachwuchs durch vorbildliche Schulung seine Ausbildung erhält. In eigenen Lehrlingsgruppen werden Lehrlinge und Anlernlinge zu leistungsfähigen Fachkräften herangebildet. Sie lernen die vielen komplizierten Nähmaschinen schnell und sicher bedienen. Besonders tüchtige Fachkräfte können Verwendung als 'Springerin' finden." (Bundesanstalt für Arbeit: Mensch und Beruf 1971, S. 119f) |