Inhalt | "Eine Stadt, zwei Welten. Gleich zweimal wurde die südbosnische Stadt Mostar während des Bosnienkriegs (1992-1995) zum Zankapfel der kriegsführenden Parteien. Heute leben hier fast nur noch Kroaten und Bosnier, die einen im christlichen Westteil der Stadt, die anderen im muslimischen Ostteil. Auch wenn die sichtbaren Barrikaden verschwunden sind, ist doch die unsichtbare Grenze geblieben. Alle öffentlichen Einrichtungen wie Rathaus, Universität, Gericht existieren in doppelter Ausführung, nur das Gefängnis teilen sich die beiden Volksgruppen. Silvia Vila – selbst kroatischer Abstammung, aber in Deutschland aufgewachsen – besucht die geteilte Stadt, um herauszufinden, was es bedeutet, hier zu leben. Die meisten Bewohner haben die Grenzziehung verinnerlicht – Kroaten wie Muslime. Die nahe Vergangenheit, deren Narben im Stadtbild immer noch sichtbar sind, wirkt bis heute so stark nach, dass kaum jemand die Situation in Frage stellt. Viele sind zu sehr mit dem täglichen Überlebenskampf beschäftigt, um sich mit Grundsatzfragen zu befassen. Je länger Vila dort ist, umso absurder kommt ihr diese politische und gesellschaftliche Teilung vor. Schließlich, so stellt sie fest, wird der Mokka in ganz Mostar auf die gleiche Weise zubereitet, auch wenn er auf der einen Seite als kroatischer und auf der anderen als bosnischer Kaffee angepriesen wird." (https://www.dokfest-muenchen.de/filme_view_web.php?fid=572) |