Inhalt | "Ein wesentlicher Teil des Stahls, der heute verarbeitet wird, kommt aus den Thomasstahl-Werken, die in gewaltigen, birnenförmigen Gefäßen hochwertige Stähle herstellen. Der Film gibt einen vorzüglichen Einblick in die modernen Fertigungsmethoden. – In einem Spezialwagen wird Roheisen - noch flüssig- ins Stahlwerk gefahren. Hier kommt es zuerst in den Mischer, in dem Temperaturunterschiede und Schwankungen in der chemischen Zusammensetzung des Roheisens ausgeglichen werden. Gleichzeitig bietet der riesige Mischer einen genügend großen Vorrat, aus dem die Konverter beschickt werden. Nun kippt der Mischer zur Abfüllseite, und der glühende Strom ergießt sich in eine Pfanne, die sofort gewogen wird. Inzwischen wird eine der Thomasbirnen für den Prozess der Stahlgewinnung vorbereitet: Im Roheisen ist soviel Kohlenstoff und Phosphor enthalten, dass es spröde und brüchig und deshalb nicht schmiedbar ist. Im Konverter wird das Eisen mit Silizium und gebranntem Kalk "ausgeblasen"; Schrott kühlt die Schmelze. Erst jetzt kann das flüssige Roheisen in die vorbereitete Thomasbirne eingefüllt werden. Dann hebt sich das Gefäß, ein starker Windstrom wird durch den Konverterboden durch das Gemisch geblasen. Unter violetter Flamme verbrennen zuerst Silizium und Mangan, dann mit dunkelroter Farbe der Phosphor. Der Konverter schwenkt ab; eine Probe wird entnommen. Sie ergibt, dass der Phosphorgehalt noch zu hoch ist. Deshalb richtet sich die Birne noch einmal auf. Nach diesem kurzen Nachblasen ergibt die Temperaturmessung, dass die Schmelze gut ist. Der Schmelzmeister lässt abgießen. Zuerst wird die Schlacke aufgefangen, die zu Thomasmehl als Düngemittel weiterverarbeitet wird. Der Stahl wird in Pfannen zur Kokillengießerei gefahren. Hier entstehen Rohblöcke, die im Tiefofen auf die Weiterverarbeitung im Walzwerk warten." (Filme für die Gruppenarbeit, H. II, 1963) |