Inhalt | "Die letzten zehn Jahre hat sie in Frankreich verbracht. Jetzt kehrt Anja Unger zurück in das Land ihrer Kindheit. Sie war nicht da, hat viel versäumt, hat sich nie so für die Geschichte ihrer Familie
interessiert. Jetzt stellt sie erstmals Fragen. War ein Großonkel nicht bei der SS? Wie erging es der Großmutter, als sie das befreite Konzentrationslager Buchenwald besichtigte? Der Onkel
aus Rostock, überzeugter Marxist, der sich ‘58 das Leben nahm, als sie ihm Spionage vorwarfen. Dutschke, Ohnesorg und RAF. Wie war die Zeit nach dem Mauerfall?
»Ordnung ist das halbe Leben«, »Dein schwarzes Haar, Sulamith«, »Auferstanden aus Ruinen«. Celan, Rilke, Hölderlin. Erzählungen, Verszeilen, Lieder, Verwandtenbesuche, Zufallsbegegnungen.
Ganz allmählich fügt sich auf einer weiten Reise quer durch die Republik ein Bild: »Deutschland«, wie es die letzten beiden Generationen erlebt und erfahren haben.
»…Heimatverlust, Schuldigkeit und Verantwortung im Dritten Reich, die Empörung der 68er, die Teilung Deutschlands und die Zerissenheit meiner Familie, der mörderische Druck des SEDApparats, Flucht und Schwierigkeit eines Neubeginns im Westen, die Wendezeit … Ereignisse, die eine ganze Generation geprägt haben.« Anja Unger." [Katalog DOK.fest München 2004] |