Inhalt | "Pole, Deutscher oder Schlesier? Die Fotografin Joanna Koszyk-Helander und der »Staats«-Bildhauer Augustyn Dyrda, der Popmusiker und »Pott-Poet« Stefan Stoppok und Alfons Nossol, der Erzbischof
von Oppeln, erzählen von ihren eigenen Wurzeln, von Heimat und Heimatverlust, von Lebenswegen, die nahezu typisch sind für Menschen in Grenzgebieten. »Ein echter Oberschlesier lässt sich niemals ethnisch einengen« – sagt Alfons Nossol, der Deutsch seine Muttersprache nennt. Seit Jahrzehnten tritt er, oft angefeindet, für die deutsch-polnische Aussöhnung und Verständigung ein. Vertrieben, dageblieben oder ins Exil gegangen – wer aus Schlesien kommt, lebt eine besondere Identität, deutsch und polnisch, zwischen den Kulturen.
»Obwohl ich bereits 20 Jahre in Deutschland lebe, kann ich nicht einfach ›ich bin Deutscher‹ sagen. Meistens denke ich mir spontan je nach Tageslaune eine Antwort aus. Ich bin in Polen geboren, bin
aber Schlesier. Oder ich bin ein Mischling – halb deutsch, halb polnisch. So drücke ich mich aus und merke, dass die andere Seite damit nicht viel anfangen kann und sich weiter auch keine Gedanken
macht. Wo gehörst du hin? Ich bin Schlesier, ich komme aus Polen, ich bin kein Pole, aber auch kein Deutscher.« Andrzej Klamt." [Katalog DOK.fest München 2004] |