Inhalt | "»Es war, als ich sechs war, mein Bruder dreieinhalb. Da kam er zu mir und hat zu mir gesagt: Hey Ronny, hör dir das an, das ist ein ganz tolles Lied: ›You say yes, I say no. You say why, I say I don’t know. You say good-bye, I say hello.‹ Und seitdem waren wir halt fixiert aufs Musikhören.«
Tagsüber arbeitet Yaron Franz als Verkaufsleiter bei Bosch. Nachts komponiert er Elektropop-Stücke, die er mit jüdischen Klängen unterlegt. Manchmal will er auch provozieren, wenn er zu den Beats »Jawoll!« singt und die Hacken zusammenschlägt. Musik ist für den 40-Jährigen universelle Ausdrucksform und spirituelle Angelegenheit zugleich. Und sie ist für den gläubigen Juden ein Mittel, um »schlechte Triebe« in »gute Triebe« umzulenken – eine Sublimation im Sinne der jüdischen Religion.
Ein Leben, das Religion und Pop zusammenbringt: morgens, vor Arbeitsbeginn, lädt sich Yaron beim Gebet in der Synagoge mit spirituellen Energien auf – und abends, nach Büroschluss, mit Hilfe seiner Kompositionen." [Katalog DOK.fest München 2004] |