Inhalt | Satirischer, gesellschaftskritischer Experimentalfilm.
„Stofffetzen, Tücher mit Holzkugel-Köpfen u. Strichmännchen aus Draht, sämtlich an Fäden bewegt, karikieren das Verhalten vom Menschen in sozialen Situationen. Dabei leitet sich der Inhalt des Films u. die Art der Darstellung aus dem grotesken Bewegungscharakter des jeweiligen Materials ab. Den Tüchern u. Stofffetzen entsprechen Sprachfetzen; der Inhalt der fast oder gänzlich unverständlichen "Sprache" ergibt sich andeutungsweise aus der Diktion derselben. Im "Wahlkampf" steigert sich mit dem wachsenden Eifer der Redner das unentschlossene Hin u. Her der Volksmassen. Während die Redner immer weiter kämpfen, beginnt das Volk zu tanzen. In dem Sketch "Alte Kameraden" wird der Kasernenhof-Drill der alten Wehrmacht u. – wenn man will – das 'Soldatenspielen' überhaupt karikiert. Diesen beiden komisch-grotesken Spielen gegenüber ist der letzte Sketch mehr surrealistisch-grotesk. In "Mensch und Maschine" arbeiten die einen starr u. stur, gequält oder hektisch die anderen. Durch den symbolischen Akt des Kopf-Austauschens, des Gesicht-Verlierens, schlagt die Gequältheit der einen Figur in maschinelle Sturheit um. Der hektisch Arbeitende bricht zusammen. Das Rad der Maschine dreht sich weiter... Der Film wendet sich in erster Linie an das Ohr, das Auge und die Fantasie des Beschauers.“ (Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen 1961, Programm, Film Nr. 66) |