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Details

Yukatan

Titelangaben

TitelYukatan
AlternativtitelYucatan

Allgemeine Angaben

LandBRD
Produktionsjahr1960
Dauer11min
Länge300m
Farbes/w
Format1.37 : 1 (4:3)
Material35mm
SpracheDeutsch

Beteiligte Personen

Beteiligte Firmen

Distribution

UraufführungMittwoch, 08.02.1961, Oberhausen
Festivalteilnahmen7. Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen 1961
AuszeichnungenPrädikat: Besonders wertvoll
FSK-FreigabeFreigegeben ab 6 Jahren

Inhalt

Inhalt"Gewissermaßen als "Nebenprojekt" des Films "Baumwolle" entstanden, befasst sich der poetische Dokumentarfilm "Yucatan" mit der legendären, untergegangen Kultur der Maya." (filmportal.de)
"Anlässlich seiner ersten Mexiko-Reise im Mai 1959 begegnete der Autor des Films Edgar Reitz zum ersten Mal den faszinierenden Berichten von den im Urwald versunkenen Städten im Süden des Landes. Erste Pläne für einen Film-Bericht darüber entstanden im Gespräch mit mexikanischen Freunden. Ein Auftrag der Firma Kurt Linnebach in München, einen Dokumentarfilm über Baumwolle in Süd-Amerika zu drehen, brachte die Chance, mit der Filmkamera eine Expedition in die Maya-Gebiete zu starten. Kurt Linnebach stellte aus eigenen Mitteln die technischen Voraussetzungen, ohne zunächst zu hoffen, dass die Vorstellungen des Regisseurs mit der Realität der in den Urwäldern versteckten Ruinen-Städte vereinbart sein würden. Da kein ausreichendes Informationsmaterial über die Tempel und Paläste in den Wäldern von Yukatan vorlag, musste das Drehbuch mit vielen Fragezeichen versehen werden. Weitere Schwierigkeiten entstanden, als die mexikanische Regierung zunächst die Aufnahmegenehmigung verweigerte. Die Syndikate der mexikanischen Filmschaffenden versuchten, das Unternehmen zu unterbinden, denn selbst die sehr aktive einheimische Filmindustrie hatte sich dieser Themen bisher kaum angenommen. Die Situation war bereits hoffnungslos, als es nach wochenlangen Bemühungen bei den mexikanischen Behörden endlich gelang, die notwendigen Lizenzen zu erhalten. Am 30. September 1959 berichtete die mexikanische Zeitung EXCELSIOR, dass dies das erste Mal sei, dass in Yukatan ein Dokumentarfilm gedreht werde. Es konnte bisher nicht festgestellt werden, ob der vorliegende Film die Ehre der Priorität zu Recht trägt. Für die Realisation des Films war bei den langwierigen Vorbereitungen nur noch wenig Zeit geblieben. Das Klima in Yucatan ist für Europäer fast unerträglich. Bei einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit steigt die Temperatur auf über 40° C. Regen ist fast unbekannt. In der feucht-dumpfen Luft gerät man in einen fieberartigen Zustand. Die Ruinen-Städte in Chiapas und Yukatan sind schwer zugänglich, denn sie liegen weit verstreut in den Urwäldern. Nach ein paar Versuchen, sich mit der Kamera an die fremdartigen Architekturwerke heranzutasten, stellte man fest, dass fast jedes Bauwerk, jede Plastik, jede Maya-Stadt völlig verschiedenen Epochen entstammte. Jede vorgefasste stilistische Idee scheiterte also. Die bizarre Formenwelt ist unserer Phantasie fremd. Sie bedarf bei einer optischen Deutung keiner "Verfremdung", wie unsere gewohnte Umwelt. Auch die archäologischen Spekulationen der einschlägigen Literatur wurden fragwürdig. Nach der Rückkehr nach Deutschland musste das Filmmaterial zunächst fast ein Jahr lang unbearbeitet liegen bleiben. Im Schnitt entstand dann ein Film, der nach den notwendigsten Informationen in erster Linie die Atmosphäre der Maya-Städte beschreibt. Eine Musik der Mayas ist nicht überliefert. Herkömmliche akustische Untermalung hätte das Bild völlig verfälscht. Die von Josef Anton Riedel komponierte elektronische Musik brachte die statischen Bilder zum Leben." (Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen 1961, Programm, Film Nr. 111)

Schlagworte

Quellenangaben

Angaben zur QuelleWeg zum Nachbarn. Ein Bericht. Protokoll der VII. Westdeutschen Kurzfilmtage Oberhausen 6. bis 11. Februar 1961
Westdeutsche Kurzfilmtage Oberhausen 1961, Programm
besonders wertvoll (1.2.59-31.12.61)
Filmportal.de