Kirche in geteilter Stadt
Titelangaben
Titel | Kirche in geteilter Stadt |
Allgemeine Angaben
Land | BRD | Produktionsjahr | 1961 |
Dauer | 23min |
Länge | 635m |
Farbe | s/w |
Format | 1.37 : 1 (4:3) |
Material | 35mm |
Sprache | Deutsch |
Beteiligte Personen
Musik | Heinrich Riethmüller |
Sprecher | Erich Klausener |
Regie | Karl Blanckmeister |
Kamera | Heinz Klinkmüller |
Buch | Erich Klausener |
Buch | Julius Eschka |
Buch | Wolfgang Knauft |
Beteiligte Firmen
Distribution
Auszeichnungen | Prädikat: Besonders wertvoll Kulturfilmprämie 1962 des Bundesinnenministeriums |
FSK-Freigabe | Freigegeben ab 6 Jahren |
Inhalt
Inhalt | "St. Michael im Südosten Berlins ist durch die Mauer zerrissen worden: 7000 Seelen leben im Westen und sind von ihrem Gotteshaus getrennt. Um den Küster schart sich eine neue Gemeinde, die ihren Gottesdienst im Saal eines evangelischen Krankenhauses feiert. Aber die sozialen Einrichtungen liegen im Osten. Bei der Gemeinde von St. Sebastian in Wedding ist es gerade umgekehrt: Die Schwester steht vor der Mauer und vor zugemauerten Fenstern, hinter denen früher alte und kranke Leute auf ihren Besuch warteten. Eine katholische Privatschule im Westen vermisst 50 ihrer Schüler, die im Osten Berlins wohnen und deren Eltern nicht zulassen wollten, dass die Kinder in der kommunistischen Staatsschule ihre Freiheit verlieren. Seit 1957 durfte der Bischof von Berlin bis zur Oder und zur Ostsee reisen, um seine Gemeinden in der Diaspora zu besuchen. Aber im Mai 1958 begann die Propaganda der Zone, den "Nato-Bischof" zu beschimpfen; sein Wirkungsfeld wurde auf die Stadt Berlin eingeengt. Seit dem 13. August 1961 durfte Kardinal Döpfner nicht mehr in den Ostteil der Stadt. Sein Nachfolger, Bischof Dr. Bengsch, residiert im Osten und darf nur für wenige Tage in den Westen. Der Generalvikar, der im Westen sorgt, sieht seinen Bischof nur selten und kann ihm nicht einmal telefonieren. Von den 570000 Menschen der Diözese Berlin wohnen 290000 in West-Berlin, 280000 in Ost-Berlin und der Diaspora. Sogar die Friedhöfe der Stadt sind geteilt. So steht ein alter Mann am zugemauerten Friedhofstor, hinter dem das Grab seiner Frau liegt. Erst wenn er tot ist, wird er nach Ostberlin dürfen; denn der Leichenwagen darf die Kontrollstelle passieren ..." (Filme für die Gruppenarbeit, H. III, 1965) "Unter Verzicht auf Pathos, auf Sentiments wird in einer dokumentarischen Bildfolge dargestellt , welches menschliche Leid die Errichtung der brutalen Trennmauer in Berlin durch die kommunistische Zonenregierung hervorgerufen hat. Alte, hilfsbedürftige Menschen sind von jeder Hilfe abgeschnitten und bleiben sich selbst überlassen. Kinder sind von ihren Schulen und Lehrern getrennt. Mit Hass auf Alles, was die Begriffe Christentum und Nächstenliebe einschließt, werden Kirchen und Friedhöfe eingemauert und dadurch Gemeinden von ihren Gotteshäusern getrennt. Menschen können Gräber ihrer Angehörigen nicht mehr besuchen. Geistlichen wird verwehrt, ihre seelsorgerischen Aufgaben zu erfüllen, Ordensschwestern werden an dem Besuch kranker Menschen gehindert. Trotz allem ist die Aussage dieses Films positiv. Sie mündet in die Erkenntnis, dass mit der Unbarmherzigkeit des Angriffes von außen die innere Geschlossenheit der Gemeinden wächst und der Dienst am Nächsten vor allem von der Jugend als lebendiges Element praktischen Christentums empfunden wird." (Deutsche Reportagefilm Gesellschaft: Filmkatalog 1964) |
Schlagworte
Literatur
Quellenangaben
Angaben zur Quelle | Arbeitsmittel für die Gruppenarbeit, H. III, 1965 besonders wertvoll, 1.1.62-31.12.63 FSK-Datensatz 27146 FBW 268. Sitzung Filmportal.de FBW: 8036 |