Inhalt | "Dies ist der thematisch geschlossenste Bericht der Reportageserie "Afrika im Aufbruch"; allerdings ist seine Aussage auch am stärksten subjektive Meinung der Reporter. Er sollte als eine Information über Entstehung und Auswirkung der Apartheid-Politik ausgewertet werden, sofern dies überhaupt von der Bundesrepublik aus möglich ist. Die Argumente der Weißen, die der Film immer wieder denen der Schwarzen gegenüberstellt, bieten Gelegenheit zur Diskussion, wobei die Meinungen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden sollten. Die Gewaltanwendung gegen Schwarze und Weiße abzulehnen, dürfte für uns selbstverständlich sein, und von diesem Gesichtspunkt aus muss der Film gesehen werden. Er beginnt mit einer bedrohlichen Protestversammlung aufgebrachter Neger, auf der Josua Nkomo, ein schwarzer Politiker, wie ein Messias gefeiert wird. Die folgenden Verhaftungsszenen führen direkt in das Problem hinein und drängen uns die Frage auf, wer denn hier im Recht sei. - Bilder und Kommentar des Films sprechen eindeutig für die schwarze Bevölkerung Rhodesiens, sie lassen aber auch manchmal erkennen, dass die dortigen Probleme nicht mit unseren Maßstäben gemessen werden können. Die Weißen beendeten die Sklaverei (von der sie allerdings vorher profitiert hatten), die blutigen Stammesfehden und brachten die Zivilisation. Aber mit ihr kam die Proletarisierung, der Zerfall der Großfamilien. Die Schwarzen sagen: Früher hattet ihr die Bibel und wir das Land, heute haben wir die Bibel und ihr das Land. Ein Wort, das auch über die Grenzen Afrikas hinaus einmal überdacht werden sollte!" (Arbeitsmittel für die Gruppenarbeit, H. III, 1965) |