Inhalt | "Monika und ihr Freund sind mit dem Fahrrad unterwegs. In unbeschwerter Freude genießen sie noch den freien Tag; denn "morgen fängt der Ernst des Lebens an": Monika wird anderntags ihre Lehre antreten. Mit Interesse kommt sie an ihren ersten Arbeitsplatz im Versandlager. Aber schon bei der Vorstellung vor den Kollegen muss "die Neue" die ersten Anpöbelungen ertragen. Und kaum ist Herr Baumann, der Leiter dieser Abteilung, verschwunden, hört sie die gemeinsten Zwei- und Eindeutigkeiten,
die sich heute natürlich besonders auf sie beziehen. Abends noch hat sie das hässliche Lachen im Ohr, das ihr die Freude des Neubeginns gründlich verdorben hat. Und als dann im Radio noch hochtönend
vom "Ethos der Arbeit" gesprochen wird, stellt sie angewidert aus. Als daraufhin die Mutter sehr direkt fragt, bricht es aus dem Mädchen heraus. Die Mutter ist fassungslos und hält alles für Lüge. An einem anderen Tag stellt sich heraus, dass Monika einen Fehler gemacht hat, für den aber Herr Baumann die Vorarbeiterin verantwortlich macht. Daraufhin geht Monika selbst zu ihm, um den Irrtum richtig zu stellen.
Doch sie erfährt eine neue Enttäuschung; denn auch Herr Baumann versteckt sich nur schlecht hinter der Rolle des Biedermannes. Als dann ein Arbeiter handgreiflich wird, kann sich das Mädchen nur noch
mit einer Ohrfeige des Zugriffs erwehren. "Da gehe ich nicht mehr hin!" erklärt sie am Sonntagmorgen den erstaunten Eltern. Vaters Meinung, dass das überall so sei, ist für sie natürlich keine innere Entlastung; und so läuft sie davon. Aber auch das Zusammensein mit ihrem Freund bringt nun keine Entspannung mehr. Sie ist von den Stimmen verfolgt, die sie eine Woche lang hat anhören müssen. Und als der junge Mann - wie vor einer Woche - versucht, sie über einen Zaun zu heben, wehrt sie erschreckt ab: "Fängst du jetzt auch wie der Baumann an?" und läuft auch ihm davon." (Arbeitsmittel für die Gruppenarbeit, H. III, 1965) |