Inhalt | "Achmed pflegt seine gelähmte Frau, Mediha betreut und berät Bekannte, Arife, frisch in Rente, geht erstmal auf eine Pilgerreise: Ältere Muslime in Deutschland haben vordergründig dieselben Pläne und Probleme wie ihre deutschen Nachbarn. Doch der erste Eindruck täuscht meist. Migranten aus der Türkei sind durch Religion und Kultur oft besonders isoliert. Und abseits der Großfamilie und Moscheenvereine sind sie in der Fremde gealtert und vereinsamt. Dass sie sich noch immer fremd fühlen in Deutschland, darüber sprechen sie nicht gern, nicht vor laufender Kamera. Wer einen Einblick in seine privaten Lebensverhältnisse gewährt, bricht ein Tabu. Er gibt zu, dass seine Träume im "reichen Deutschland" vielleicht nicht in Erfüllung gegangen sind.
Nicht allen sogenannten Gastarbeitern, die vor über 40 Jahren als junge und gesunde Menschen von den großen Firmen zur Schaffung des Wirtschaftswunders geholt wurden, ist die Ankunft in der deutschen Gesellschaft geglückt. Für deutsche Sozialarbeiter und auch für türkische Pflegedienste schwer zugänglich fristen sie ein Leben in einer Parallelgesellschaft, oft unterhalb der Armutsgrenze.
Vielen, die ursprünglich vorhatten, die Grundlage für eine glückliche Rückkehr zu schaffen, ist das nicht gelungen. Gunther Franke stellt in seinem Film Münchner Muslime vor, die darum kämpfen, in Deutschland bleiben zu können und entsprechend ihren gesetzlichen Ansprüchen ausreichend sozial, medizinisch und pflegerisch versorgt zu werden. Es ist ein Kampf gegen Krankheit, anhaltende Depressionen und Ängste, Sprachbarrieren und Schwierigkeiten mit Behörden." (programm.ard.de)
|