Inhalt | "Es sind jetzt acht Jahre vergangen, seit am 31. Januar 1953 eine gewaltige Sturmflut über die Kuüstengebiete Südwesthollands hereinbrach. Unter der Wucht der Wassermassen brachen viele Deiche, so daß das Wasser tief ins Land strömte und alles mit sich fortriß, was ihm im Wege stand. Zehntausende von Menschen wurden bei dieser Katastrophe obdachlos. 1800 Personen ertranken. Die Zerstörungen verwuüsteten das Leben in den betroffenen Gebieten über Monate und Jahre hinaus. Von dieser Katastrophe geht der Bericht aus. Er zeigt Archivaufnahmen von der entsetzlichen Nacht. Dann wird gezeigt, wie die Holländer seit Jahrhunderten gegen die Nordsee kämpfen. Die ersten, noch erhaltenen Deiche, die ersten Polder und die immer wieder vergebens durchgefuührten Arbeiten zur Bebauung des dem Meeres abgerungenen Bodens werden an Hand alter Stiche usw. gezeigt. Erst als Adrianus Leegwater die Windmuühle als Pumpe in den Dienst der Poldergewinnung stellte, änderte sich das Bild. Der Film stellt das Funktionieren einer solchen Windmühle im Modell dar, ferner die weitere technische Entwicklung, die für die Niederlande mit der Erfindung des Dampfpumpwerks einen weiteren Fortschritt brachte. Der große Haarlemermeerpolder konnte mit Hilfe des Dampfpumpwerks "Croquius" trockengelegt werden. Dort, wo im Mittelalter noch eine Seeschlacht zwischen Holländern und Spaniern stattfand, starten heute Düsenklipper. Es ist der Amsterdamer Flughafen Shiphol. Der nächste Schritt war Planung und Bau des Abschlußdeiches, vollendet 1932 an der Zuidersee. Auch hier bringt der Film historische Filmaufzeichnungen aus den zwanziger und dreißiger Jahren. Die schon fertiggestellten Polder und die in der Planung befindlichen Eindeichungsprojekte in der Zuidersee - jetzt ein Süßwasserbecken - werden gestreift. Dann blendet der Film noch einmal zurück zur Hochwasserkatastrophe von 1953. Zum Schluß beschäftigt er sich mit der Wiederherstellung der Deichbrüche mit Hilfe großer Betonsenkkästen. Abschluß der Sendung: ein Bericht aus einer künstlichen Insel mitten in der Nordsee (Südwestholland). Die Kameraleute filmen hinter einem Deich 18 Meter unter dem Meeresspiegel. Hier entstehen im Rahmen des Deltaplanes die größten Entwässerungsschleusen der Welt. Diese Schleusenanlage, die im Mündungsgebiet des Rheins und Maas liegt, wird gebaut im "Haringsfliet". Wenn die Schleusen fertig sind, wird noch ein Abschlußdeich gebaut, der den Meeresarm endgültig abschließt. Das Salzwasser wird bei Ebbe durch die Schleusentore in das Meer abgelassen, das Süßwasser des Rheins und der Maas strömt nach, und so wird auch hier in einigen Jahren nicht mehr das Salzwasser des Meeres zu finden sein, sondern eine blühende Landwirtschaft, gespeist durch das Süßwasser beider Ströme und sicher hinter einem Riesendeich aus Stahl und Beton." (Deutsches Fernsehen: ARD-Pressedienst, Nr. 6, 1961) |