| Inhalt | "Ignatius von Loyola, Stifter des Ordens der Gesellschaft Jesu, kurz der Jesuiten genannt, dürfte eine jener geschichtlichen Figuren sein, an denen sich der Streit der Meinungen immer wieder bricht. Fu?r die einen ist er der Heilige, für die anderen das Prinzip des Bösen schlechthin. Behauptungen werden gegeneinander ins Feld geführt. Beweise von beiden Seiten angeboten. "Macht und Geheimnis der Jesuiten" wurde zu einem Schlagwort, das die Gemüter und Geister immer wieder erregt. Ignatius von Loyola (1491-1553) stellte sein Leben und seinen Orden unter das Leitbild: "Ad maiorem Dei gloriam", "Alles zur größeren Ehre Gottes". Er war ohne Zweifel "einer der hervorragendsten Köpfe der Christenheit". Aber, so sagen seine Gegner: Ignatius ist der Erfinder jenes teuflischen Prinzips, dass "der Zweck die Mittel heilige". Ignatius wurde selbst Zeit seines Lebens von den Kräften der Inquisition verfolgt, er wurde von ihr in Ketten gelegt und in die Kerker geworten Man rühmt seinen Mut, seine Tapferkeit, seine Klugheit und lobt seine "Exerzitien", als geistiges und geistliches Training für die Streiter Jesu Christi. Die Gegner meinen, das alles sei raffiniert, aber alles diene nur dazu, den freien Willen zu brechen. Was für ein gewaltiger Mann muß dieser Ignatius gewesen sein, um die Welt bis auf unsere Tage zu solch gegensätzlichen Meinungen zu erregen? Diese Frage reizte den Autor und Regisseur Artur Mu?ller, die Biographie des Ignatius von Loyola zu zeichnen, in dem er die Lebensstationen dieses großen Mannes und Heiligen Schritt für Schritt mit der Kamera verfolgte, von seinem Geburtshaus im Baskenlande, zur Festung Pamplona in Navarra, auf den Montserrat, den heiligen Berg Spaniens, ins Heilige Land, nach Madrid, Alcala, Salamanca, Barcelona, nach Paris, durch Italien bis nach Rom, dem Gründungsort des Jesuitenordens. Das Archiv der Jesuitenkurie in Rom stellte die Dokumente zur Verfügung. Auf diese Weise kam eine besondere Form der Lebensbeschreibung, der Biographie zustande, die man vielleicht als Fernsehbiographie bezeichnen darf." (Deutsches Fernsehen: ARD-Pressedienst, Nr. 7, 1961) |