Helke Sander
Allgemeines
Alternativer Name | Helke Sander-Lahtela |
Biografie | "1937 geboren in Berlin 1957 Abitur in Remscheid 1957-59 Schauspielschule Hamburg 1959-1965 Aufenthalt in Finnland 1960-65 Theaterarbeit Skandinavien (insgesamt 15 Regien, Happenings und Improvisationen für verschiedene finnische Bühnen) 1964-65 Auftragsarbeiten für das finnische Fernsehen 1965 Rückkehr nach Deutschland 1966-69 Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin 1969 Gründung des "Aktionsrates zur Befreiung der Frauen", Rede vor der 23. Delegiertenkonferenz des SDS in Frankfurt 1972 Mitglied von "Brot und Rosen" , Mitarbeit am "Frauenhandbuch Nr. 1" 1973 Organisation des Ersten Internationalen Frauenfilm-Seminars in Berlin (zusammen mit Claudia Alemann) 1974-1981 Gründerin und Herausgeberin von "Frauen und Film", der ersten feministischen Filmzeitschrift Deutschlands ab 1974 verschiedene Lehraufträge in Hamburg und Berlin ab 1981 Professorin an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg 1984 Berufung als Mitglied an der Akademie der Künste, Berlin 1984 "Melkweg Award for Reality Research", Amsterdam ab 1989 Co-Direktorin am Bremer Institut Film/Fernsehen Helke Sander wohnt in Hamburg und Berlin." (Quelle: Fischetti 1992) "*31.01.1937 Berlin Die Tochter eines Ingenieurs besucht nach dem Abitur in Remscheid 1957/58 die Schauspielschule in Hamburg. 1959 Heirat mit dem finnischen Schriftsteller Markku Lahtela (gest. 1981), Geburt des Sohnes Silvo, Übersiedlung nach Helsinki, wo sie von 1960–62 Germanistik und Psychologie studiert. 1962–65 inszeniert sie in verschiedenen Städten Finnlands Theaterstücke, veranstaltet Happenings und Improvisationen. 1964 realisiert sie als Regisseurin TV-Filme für das finnische Fernsehen. 1965 Rückkehr nach Deutschland. Zeitweilig Arbeit als Anwalts-Sekretärin, 1966–69 Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. 1966 erster Kurzfilm "Subjektitüde". Sie engagiert sich in der Studentenbewegung und realisiert 1968 im Rahmen der Anti-Springer-Kampagne den kritischen Dokumentarfilm "Brecht die Macht der Manipulateure". Sander gehört zu den Begründerinnen des berliner "Aktionsrates zur Befreiung der Frauen", ihre vielbeachtete Rede auf der Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) im Herbst 1968 in Frankfurt/Main wird zu einer Initialzündung der bundesdeutschen Frauenbewegung. Sanders politische Aktivitäten spiegeln sich in ihren Filmen, so sind "Kindergärtnerin, was nun?", "Kinder sind keine Rinder" (beide 1969) und "Eine Prämie für Irene" (1971) fast direkter Reflex ihres Engagements für Kinderläden, "Macht die Pille frei?" (1972/73) argumentiert für die Streichung des § 218. Sie ist Mitorganisatorin des 1. Internationalen Frauenfilmseminars 1973 in Berlin, 1974 Gründerin und bis 1981 Herausgeberin von Frauen und Film, der ersten europäischen feministischen Filmzeitschrift. 1977 realisiert Sander als Regisseurin, Autorin und Hauptdarstellerin ihren ersten Spielfilm "REDUPERS – Die allseitig reduzierte Persönlichkeit" (1977), eine essayistische Mischung aus dokumentarischen und inszenierten Episoden. "REDUPERS, Der subjektive Faktor" (1980/81) und "Der Beginn aller Schrecken ist Liebe" (1983/84) sind bei aller politischen Stellungnahme auch sehr persönliche Filme. Es ist diese Verbindung individueller mit allgemein-politischen Sichtweisen, die Sanders Spielfilme auszeichnet. Neben der Arbeit an eigenen Filmen schreibt Sander Bücher, Aufsätze und Artikel, erhält Lehraufträge und wird 1981 Professorin an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. In der Folge dreht Sander wieder Kurzfilme, so z.B. die Serie "Aus Berichten der Wach- und Patrouillendienste" (1984–86) und Dokumentarfilme wie "Die Deutschen und ihre Männer" (1989) und "BeFreier und BeFreite" (1990–92), der sich mit den zahllosen Vergewaltigungen deutscher Frauen durch alliierte Soldaten gegen Kriegsende beschäftigt. "Muttertier Muttermensch" (1999) ist eine Bestandsaufnahme der Frauen/Mutter-Rolle und ihrer Veränderungen im Lauf der Zeit. filmportal.de) |
Links | http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/helke-sander/ http://www.munzinger.de/search/portrait/helke+sander/0/15854.html http://www.helke-sander.de/zur-person/ http://www.filmportal.de/person/helke-sander_351dc1e0d2464ebc8f8ed8b89ef20e38 |
Filmografie
Literatur
Autor | Sander, Helke (1975): «"...es kommt drauf an.." ins fernsehprogramm». Frauen und Film, :5, 37- 42. |
Autor | Sander, Helke & Barbara John (1992): BeFreier und Befreite. Krieg, Vergewaltigung, Kinder. MĂĽnchen: Kunstmann. |
Verweis | Möhrmann, Renate (1980): Die Frau mit der Kamera. Filmemacherinnen in der Bundesrepublik Deutschland. Situationen, Perspektiven, 10 exemplarische Lebensläufe. München, Wien: Carl Hanser Verlag. |
Verweis | Fischetti, Renate (1992): Das neue Kino – Acht Portäts von deutschen Regisseurinnen: Helke Sander, Claudia von Alemann, Ula Stöckl, Helma Sanders-Brahms, Margarethe von Trotta, Jutta Brückner, Ulrike Ottinger, Doris Dörrie. Dülmen-Hiddingsel, Frankfurt am Main: Tende. |
Verweis | Sander, Helke & Barbara John (1992): BeFreier und Befreite. Krieg, Vergewaltigung, Kinder. MĂĽnchen: Kunstmann. |