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Volker Koepp

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Biografiegeb. 1944 in Stettin, Abitur in Dresden, Maschinenschlosserlehre. 1963-65 Studium an der Technischen UniversitĂ€t Dresden, seit 1966 an der Deutschen Hochschule fĂŒr Filmkunst in Potsdam-Babelsberg und Berlin. 1969 Diplom. Von 1970-1991 Regisseur im DEFA-Studio fĂŒr Dokumentarfilme in Potsdam-Babelsberg und Berlin. Seit 1992 Vorsitzender des Vorstandes "Filmkunsthaus Babylon e.V.". 1993 Gastprofessur an der HFF. Seit 1996 Mitglied der Akademie der KĂŒnste Berlin-Brandenburg, seit 1997 Direktor der Abteilung Film- und Medienkunst. AusfĂŒhrliche Biografie (Quelle: Filmportal.de): Volker Koepp, geboren am 22. Juni 1944 in Stettin, absolviert nach dem Abitur 1962 zunĂ€chst eine Lehre als Maschinenschlosser mit Facharbeiter-Abschluß. Im Anschluss studiert er von 1963 bis 1965 an der Technischen UniversitĂ€t Dresden im Fachbereich "Strömungslehre". Ein Jahr spĂ€ter beginnt er ein Studium an der Deutschen Hochschule fĂŒr Filmkunst Potsdam-Babelsberg (heute: Hochschule fĂŒr Film "Konrad Wolf"), das er 1969 mit dem bereits 1967 realisierten Dokumentarfilm "SommergĂ€ste bei Majakowski" und dem Dokumentarfilm "Wir haben schon eine ganze Stadt gebaut", ĂŒber eine Bauarbeiterbrigade auf einer Großbaustelle, erfolgreich abschließt. Nachdem er 1970 unter der Leitung von Karl Gass eine Episode der Kollektivproduktion "Der Oktober kam..." gestaltet hat, wendet Koepp sich ganz dem Dokumentarfilm zu. Noch im gleichen Jahr erhĂ€lt er eine Festanstellung als Regisseur im DEFA-Studio fĂŒr Dokumentarfilme, wo er in der Gruppe "dokument" in Berlin (Ost) arbeitet. WĂ€hrend dieser Zeit entwickelt Koepp sein Talent, mit genauem Blick hinter die "Kulissen" zu schauen und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen, die in seinen Filmen portrĂ€tiert werden – ohne dieses Vertrauen je zu missbrauchen. Durch Koepps Werk ziehen sich drei thematische HauptstrĂ€nge. Gemeinsam mit den Autoren Wera und Claus KĂŒchenmeister dreht er eine Reihe von Filmessays ĂŒber Personen, deren Gemeinsamkeit die Verbindung zur Arbeiterbewegung und zum Antifaschismus ist: "Teddy" (1973) ĂŒber die Jugend des KPD-FĂŒhrers ThĂ€lmann; "Slatan Dudow" (1974) ĂŒber den marxistischen Filmregisseur; "Er könnte ja heute nicht schweigen" (1975) ĂŒber den Dichter Erich Weinert und "Ich erinnere mich noch" (1977) ĂŒber den Antifaschisten Walter HĂ€hnel. Parallel dazu nimmt Koepp bereits 1974 ein ambitioniertes Langzeitprojekt in Angriff: Mit seinem Kameramann Christian Lehmann verfolgt er die Entwicklung einiger junger Arbeiterinnen im Obertrikotagenbetrieb "Ernst LĂŒck" in Wittstock – und destilliert daraus exemplarische Konflikte und Probleme im Alltag der DDR. Nach vier einzelnen Kurz-Dokumentarfilmen, von denen "MĂ€dchen in Wittstock" auf der Berlinale 1975 mit dem Interfilm Preis ausgezeichnet wird, schließt Koepp den Zyklus 1984 mit dem langen, zusammenfassenden Dokumentarfilm "Leben in Wittstock" zunĂ€chst ab. 1976 beginnen Koepp und Lehmann in Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller Gotthold Gloger eine Reihe von "Landschaftsfilmen". Schon beim ersten Film dieser Reihe, "Das weite Feld" (1976), vermeidet es Koepp, sich durch ein im Voraus erarbeitetes Drehbuch den Zugang zu den gefilmten Personen und Landschaften zu verbauen. DarĂŒber hinaus lehnt er jeden erklĂ€renden Kommentar ab. Eine QualitĂ€t der Arbeiten besteht denn auch darin, dass Koepp trotz dieser extremen ZurĂŒckhaltung nicht in perspektivlose Distanz verfĂ€llt. "Autorenhaltung und Standpunkt, das muss im Material selbst stecken", so Koepp ĂŒber seine kĂŒnstlerische Herangehensweise. Bei dem Dokumentarfilm "Feuerland" arbeitet Koepp erstmals mit dem Kameramann Thomas Plenert zusammen – der Beginn einer bis heute wĂ€hrenden Zusammenarbeit: Plenert hat seither fast alle Filme Koepps fotografiert, wobei er Koepps ErzĂ€hlweise mit seiner KamerafĂŒhrung wirkungsvoll unterstreicht. 1988/89 entsteht "MĂ€rkische Ziegel", eine Reportage ĂŒber eine Ziegelei in Zehdenick, wo fast wie vor 100 Jahren körperlich schwere Arbeit geleistet wird. Weite Teile des Films fallen in der DDR der Zensur zum Opfer. Zwei Jahre spĂ€ter – nach der Wende – dreht Koepp am selben Ort, der nicht mehr derselbe ist, "MĂ€rkische Gesellschaft mbH", zeigt, wie an die Stelle der harten Arbeit lĂ€hmende Arbeitslosigkeit getreten ist. Auch in den kommenden Jahren bleibt Koepp kontroversen Themen treu: Nach dem Ende des kalten Krieges kann er "Die Wismut" (1993; Preis der deutschen Filmkritik 1994) realisieren, der einen ungeschönten Blick auf den Uran-Bergbau im Erzgebirge und den unbarmherzigen Verschleiß von Mensch und Natur wirft. Auch Wittstock beschĂ€ftigt Koepp weiterhin: "Neues aus Wittstock" (1990-92) entsteht unter erschwerten Bedingungen. Der Zugang in den Betrieb wird dem Filmteam verwehrt und die Frauen, die dort noch arbeiten, sind kaum zu GesprĂ€chen vor der Kamera bereit. "Wittstock, Wittstock" (1997; Preis der deutschen Filmkritik 1998) schließlich zeigt die Frauen, die, inzwischen unfreiwillig aus ihren vertrauten sozialen BezĂŒgen gelöst, zwar nicht in Pessimismus verfallen, aber die neue Situation mit einer gesunden Portion Skepsis und Kritik beurteilen. Eine neue Landschaft erschließt er mit "Kalte Heimat", der vom Alltag einer aus Kasachstan nach Ostpreußen umgesiedelten russland-deutschen Familie erzĂ€hlt. GemĂ€ĂŸ Koepps kĂŒnstlerischem Standpunkt wird auf die Übersetzung der ĂŒberwiegend in russischer Sprache gegebenen Antworten verzichtet – eine radikale Entscheidung, die funktioniert, weil die Befindlichkeit der Menschen sich ĂŒber die Bilder eindringlich vermittelt. "Herr Zwilling und Frau Zuckermann" (1998), ein anrĂŒhrendes PortrĂ€t der letzten ĂŒberlebenden Juden in Czernowitz, wird beim Deutschen Filmpreis 1999 als "Bester Dokumentarfilm" nominiert und erhĂ€lt den Großen Preis beim renommierten Dokumentarfilmfestival Nyon 1999. Mit "Die Gilge" (1999) und "Kurische Nehrung" (2000) kehrt Koepp noch einmal nach Ostpreußen zurĂŒck. In "Uckermark" (2000/01) erforscht er wieder den Wandel der VerhĂ€ltnisse nach der Wende in einem brandenburgischen Landstrich. Mit "Dieses Jahr in Czernowitz" (2004), einer Fortsetzung von "Herr Zwilling und Frau Zuckermann", dokumentiert er seinen zweiten Besuch in der ukrainischen Stadt, bei dem er von frĂŒheren Emigranten begleitet wird. In seinen folgenden Filmen befasst Koepp sich weiterhin mit entlegenen, historisch bedeutsamen Landstrichen und den Nachwirkungen, den die gesellschaftlichen und politischen UmbrĂŒche fĂŒr die Bewohner hatten und haben: "Pommerland" (2005) etwa zeigt die malerische polnische Region Pommern als ein Gebiet, das von den meisten jungen Menschen verlassen wird und in dem bis zu 75 Prozent Arbeitslosigkeit herrscht. "HolunderblĂŒte" (2007) portrĂ€tiert eine Gruppe von Kindern aus der Gegend um Kaliningrad, die trotz der extrem schwierigen Bedingungen, unter denen sie groß werden, ihren Lebensmut nicht verlieren.
Linkshttp://de.wikipedia.org/wiki/Volker_Koepp
http://www.defa.de/899-koepp-volker
http://www.film-zeit.de/Person/316/Volker-Koepp/Biographie/

Filmografie

BuchSommergÀste bei Majakowski (Volker Koepp/Alexander Ziebell, DDR 1967)
KameraSommergÀste bei Majakowski (Volker Koepp/Alexander Ziebell, DDR 1967)
RegieSommergÀste bei Majakowski (Volker Koepp/Alexander Ziebell, DDR 1967)
BuchWir haben schon eine ganze Stadt gebaut (Volker Koepp, DDR 1968)
RegieWir haben schon eine ganze Stadt gebaut (Volker Koepp, DDR 1968)
BuchDie Rolle des Meisters im System der sozialistischen Betriebswirtschaft (Volker Koepp, DDR 1970)
RegieDer Oktober kam... (Karl Gass/Gitta Nickel/JĂŒrgen Böttcher/Volker Koepp/Peter Rocha/Peter Ulbrich/Alexander Ziebell, DDR 1970)
RegieDie Rolle des Meisters im System der sozialistischen Betriebswirtschaft (Volker Koepp, DDR 1970)
BuchJunge Leute (Volker Koepp, DDR 1971)
RegieJunge Leute (Volker Koepp, DDR 1971)
BuchGustav J. (Volker Koepp, DDR 1973)
RegieGrĂŒĂŸe aus Sarmatien fĂŒr den Dichter Johannes Bobrowski (Volker Koepp, DDR 1973)
RegieGustav J. (Volker Koepp, DDR 1973)
BuchMĂ€dchen in Wittstock (Volker Koepp, DDR 1975)
RegieMĂ€dchen in Wittstock (Volker Koepp, DDR 1975)
BuchWieder in Wittstock (Volker Koepp, DDR 1976)
RegieWieder in Wittstock (Volker Koepp, DDR 1976)
SprecherWieder in Wittstock (Volker Koepp, DDR 1976)
BuchHĂŒtes-Film (Volker Koepp, DDR 1977)
RegieHĂŒtes-Film (Volker Koepp, DDR 1977)
SprecherHĂŒtes-Film (Volker Koepp, DDR 1977)
BuchWittstock III (Volker Koepp, DDR 1978)
RegieWittstock III (Volker Koepp, DDR 1978)
SprecherWittstock III (Volker Koepp, DDR 1978)
BuchLeben und Weben (Volker Koepp, DDR 1981)
RegieLeben und Weben (Volker Koepp, DDR 1981)
BuchIn Rheinsberg (Volker Koepp, DDR 1982)
RegieIn Rheinsberg (Volker Koepp, DDR 1982)
BuchAlle Tiere sind schön da (Volker Koepp, DDR 1983)
RegieAlle Tiere sind schön da (Volker Koepp, DDR 1983)
BuchLeben in Wittstock (Volker Koepp, DDR 1984)
RegieLeben in Wittstock (Volker Koepp, DDR 1984)
BuchAfghanistan 1362 - Erinnerungen an eine Reise (Volker Koepp, DDR 1985)
RegieAfghanistan 1362 - Erinnerungen an eine Reise (Volker Koepp, DDR 1985)
SprecherAfghanistan 1362 - Erinnerungen an eine Reise (Volker Koepp, DDR 1985)
RegieAn der Unstrut (Volker Koepp, DDR 1986)
BuchFeuerland (Volker Koepp, DDR 1988)
RegieFeuerland (Volker Koepp, DDR 1988)
SprecherFeuerland (Volker Koepp, DDR 1988)
BuchMĂ€rkische Ziegel (Volker Koepp, DDR 1989)
RegieMĂ€rkische Ziegel (Volker Koepp, DDR 1989)
SprecherMĂ€rkische Ziegel (Volker Koepp, DDR 1989)
RegieArkona, Rethra, Vineta – Eine Reise zu versunkenen Orten (Volker Koepp, Frankreich/Deutschland, 1990)
RegieMĂ€rkische Heide, MĂ€rkischer Sand (Volker Koepp, Deutschland 1990)
BuchMĂ€rkische Gesellschaft mbH (Volker Koepp, DDR/BRD 1991)
RegieMĂ€rkische Gesellschaft mbH (Volker Koepp, DDR/BRD 1991)
RegieNeues in Wittstock (Volker Koepp, Deutschland/Frankreich 1992)
RegieSammelsurium (Volker Koepp, Deutschland 1992)
unbekanntNeues in Wittstock (Volker Koepp, Deutschland/Frankreich 1992)
RegieDie Wismut (Volker Koepp, Deutschland 1993)
BuchKalte Heimat (Volker Koepp, Deutschland 1995)
ProtagonistChristoph HĂŒbner im GesprĂ€ch mit Volker Koepp: Die Dinge des Lebens (Christoph HĂŒbner, Deutschland 1995)
RegieKalte Heimat (Volker Koepp, Deutschland 1995)
BuchFremde Ufer (Volker Koepp, Deutschland 1996)
ProtagonistDie Sache mit der RealitÀt (Lothar Schuster, Deutschland 1996)
RegieFremde Ufer (Volker Koepp, Deutschland 1996)
SprecherFremde Ufer (Volker Koepp, Deutschland 1996)
BuchWittstock, Wittstock (Volker Koepp, Deutschland 1997)
RegieWittstock, Wittstock (Volker Koepp, Deutschland 1997)
BuchDie Gilge (Volker Koepp, Deutschland 1998)
RegieDie Gilge (Volker Koepp, Deutschland 1998)
RegieFrankfurt oder Frankfurt (Volker Koepp/Luc Jochimsen, Deutschland 1998)
SprecherDie Gilge (Volker Koepp, Deutschland 1998)
BuchHerr Zwilling und Frau Zuckermann (Volker Koepp, Deutschland 1999)
RegieHerr Zwilling und Frau Zuckermann (Volker Koepp, Deutschland 1999)
BuchKurische Nehrung (Volker Koepp, Deutschland 2001)
RegieKurische Nehrung (Volker Koepp, Deutschland 2001)
BuchUckermark (Volker Koepp, Deutschland 2002)
RegieUckermark (Volker Koepp, Deutschland 2002)
BuchDieses Jahr in Czernowitz (Volker Koepp, Deutschland 2004)
BuchFrankfurter Tor (Volker Koepp, Deutschland 2004)
RegieDieses Jahr in Czernowitz (Volker Koepp, Deutschland 2004)
RegieFrankfurter Tor (Volker Koepp, Deutschland 2004)
BuchSchattenland (Volker Koepp, Deutschland 2005)
BuchPommerland (Volker Koepp, Deutschland 2005)
RegieSchattenland (Volker Koepp, Deutschland 2005)
RegiePommerland (Volker Koepp, Deutschland 2005)
SprecherPommerland (Volker Koepp, Deutschland 2005)
BuchHolunderblĂŒte (Volker Koepp, Deutschland 2007)
BuchSöhne (Volker Koepp, Deutschland 2007)
ProduzentHolunderblĂŒte (Volker Koepp, Deutschland 2007)
RegieHolunderblĂŒte (Volker Koepp, Deutschland 2007)
RegieSöhne (Volker Koepp, Deutschland 2007)