Jürgen Böttcher
Allgemeines
Biografie | Hans Jürgen Traugott Böttcher, geboren am 8. Juli 1931 in Frankenberg/Sachsen (Deutschland), aufgewachsen in dem kleinen Dorf Strawahlde in der Oberlausitz. 1949 bis 1953 Studium an der Akademie für Bildende Künste in Dresden (DDR). Von 1953 bis 1955 freischaffender Maler und Dozent an der Volkshochschule, zu seinen Schülern gehört u.a. Ralf Winkler (später bekannt als A.R. Penck). Neben der Malerei begeistert sich Böttcher für den Film, insbesondere für den italienischen Neorealismus. 1955 nimmt er ein Regie-Studium an der neueröffneten Deutschen Hochschule für Filmkunst (heute Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“) in Potsdam-Babelsberg auf, das er 1960 mit Notwendige Lehrjahre, einem Film über schwererziehbare Jugendliche in einem Jugendwerkhof, abschließt. 1961 bis 1991 festangestellter Regisseur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Gleich sein erster Film für die DEFA, "Drei von Vielen" (1961), wird verboten. Ebenfalls 1961 wird der Maler Jürgen Böttcher als „Existenzialist“ und „Formalist“ aus dem Verband Bildender Künstler der DDR ausgeschlossen. Sein einziger Spielfilm, "Jahrgang 1945", den er 1965/66 inszeniert, wird im Zuge des 11. Plenums des ZK der SED zusammen mit elf weiteren Spielfilmen vor der Endfertigung abgebrochen und verboten. Der Film kann erst 1990 fertiggestellt und uraufgeführt werden. Böttcher muss sich mit Auftragsproduktionen des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten „bewähren“. Seit den 1980er Jahren tritt er unter dem Künstlernamen „Strawalde“ auch wieder verstärkt als Maler in Erscheinung. 1989 wird er Mitglied der Akademie der Künste Berlin (West). Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 und der Auflösung der DEFA 1991 ist Jürgen Böttcher vorrangig als freier Maler tätig. Seine Werke wurden in Ausstellungen in Berlin, Paris, Salzburg, Toronto, Brüssel, Toulouse, Chi¬cago und New York gezeigt, Retrospektiven seiner Filme waren u.a. in Paris, Edinburgh, Frankfurt am Main, München, Berlin, Bologna und Leipzig zu sehen. Jürgen Böttcher erhielt für seine Filme zahlrei¬che Auszeichnungen im In- und Ausland, u.a. 1991 den Europäischen Filmpreis für Die Mauer. 1992 wurde er bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises mit dem „Filmband in Gold“ für sein Lebenswerk geehrt. Das Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm, auf dem viele seiner Filme prämiert wurden, widmete ihm 2000 eine Retrospektive und zeichnete ihn mit der „Goldenen Taube“ ehrenhalber aus. Jürgen Böttcher lebt in Berlin. (Britta Hartmann) |
Links | http://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_B%C3%B6ttcher http:// http:// http://www.defa.de/cms/DesktopDefault.aspx?TabID=1666 http://www.filmportal.de/person/juergen-boettcher_5fd1a86457b2461f92c7276d985f8c44 |
Filmografie
Literatur
Autor | Böttcher, Jürgen (1964): «Bemerkungen zu meinem Film "Stars"». Filmwissenschaftliche Mitteilungen, :1, 4. |