Biografie | Darstellerin, Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Sonstiges, Produzent
*05.01.1959 Biel, Schweiz
"Heidi Specogna, geboren 1959 in Biel/Schweiz. Zunächst als Journalistin tätig, studiert sie von1982-1988 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und dreht erste Kurzfilme. 1991 gründet sie die Specogna Filmproduktion und widmet sich mit dem Dokumentarfilm "Tania La Guerillera" der Geschichte der deutschstämmigen Revolutionskämpferin Tamara Bunke. Politische Themen, insbesondere aus dem lateinamerikanischen Raum, bleiben bestimmend für ihre Arbeit. So handelt "Tupamaros" (1996) von der gleichnamigen Stadtguerilla aus Uruguay, während "Zeit der roten Nelken" (2004) die bewegte Vita von Nadja Bunke – der Mutter von Tamara Bunke – nachzeichnet.
Von tagespolitischer Aktualität ist Specognas Dokumentarfilm "Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez": Gutierrez war der erste US-Soldat, der im zweiten Irakkrieg getötet wurde. Anhand von Interviews mit Familienangehörigen und Bekannten wird die tragische Geschichte des jungen "Greencard-Soldiers" aus Guatemala aufgerollt. Der Film wird unter anderem mit dem Schweizer Filmpreis sowie dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Für Aufsehen sorgt Specogna auch mit ihrer nächsten Kinoarbeit, "Das Schiff das Torjägers" (D/CH 2010): Darin forscht sie den Hintergründen eines Menschenschmuggels nach, bei dem afrikanische Kinder auf einem Schiff des Bundesliga-Stars Jonathan Akpoborie als Arbeitskräfte nach Europa geschleust werden sollten.
In ihrem folgenden Dokumentarfilm "Carte Blanche" (CH/D 2011) schildert sie die Arbeit von Ermittlern des Internationalen Gerichtshofs, die den Völkermorden in Uganda, Darfur, Kongo und der Zentralafrikanischen Republik nachgehen. In dem Kurz-Dokumentarfilm " Esther und die Geister" (2012), einem Beitrag zu der TV-Reihe "Mädchengeschichten" (Sender: 3sat), porträtiert Specogna eine Teenagerin aus der Zentralafrikanischen Republik, die als Siebenjährige als einzige die Ermordung ihrer Familie überlebte.
In ihrem nächsten Kinoprojekt greift Specogna nach knapp 20 Jahren einen Aspekt ihres Films "Tupamaros" (1996) auf: "Pepe Mujica – Der Präsident" (2015) ist ein Porträt des ehemaligen Tupamaros-Kämpfers, der aufgrund seines demütigen Lebensstils als "ärmster Präsident der Welt" bekannt wurde
Seit 2003 ist Heidi Specogna neben ihrer Tätigkeit als Regisseurin als Dozentin für Dokumentarfilm an der Filmakademie Ludwigsburg tätig." [filmportal.de] |