Beschreibung | Ein Filmgenre, das eine eng an wirkliche, dem Publikum wohlbekannte Ereignisse angelehnte oder auf einem authentischen Fall beruhende Handlung hat. In manchen Fällen werden dabei sogar reale Personen von ihnen ähnlichen Schauspielern verkörpert. Bei gleichzeitiger Fiktionalisierung (ablesbar an der Darstellung von Gefühlen und Gedanken, an erfundenen, auf den Punkt gebrachten Dialogen, am Einsatz von Hintergrundmusik etc.) wird besonderer Wert auf authentische Schauplätze oder nachgestellte öffentliche Szenen gelegt, die durch Fotos, Filmdokumente oder anderes Quellenmaterial überliefert sind und manchmal durch Interviews von Zeitzeugen vertieft werden. Nicht selten beginnen sie mit dem Hinweis, dass die nachfolgende Erzählung auf einem wahren Ereignis basiere, und versuchen so, nicht nur die folgende Geschichte zu authentifizieren, sondern auch die Erwartungshaltung und Sympathiebereitschaft des Publikums zu steuern. Das Dokudrama wurde als ein besonderer Typ der Dokufiktion vor allem in den USA als Fernsehformat entwickelt, dort schon früh gelegentlich als Mehrteiler konzipiert. Seit den 1980er Jahren finden sich Dokudramas auch vermehrt im deutschen Fernsehen und erfreuen sich großer Beliebtheit, wie beispielsweise Heinrich Breloers populäre Dreiteiler Die Manns – Ein Jahrhundertroman (BRD 2001) und Speer und Er (BRD 2004) zeigen. (aus: http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=2805) |