Beschreibung | Ein Kompilationsfilm besteht nicht aus dem selbstgedrehten Material eines Filmemachers, sondern aus Fremdmaterial (footage). Gelegentlich wird der found-footage Film als künstlerisch experimentellere Variante vom Kompilationsfilm begrifflich abgegrenzt (Steinle 2009). Die weit überwiegende Mehrzahl der Kompilationsfilme gebraucht Fremdmaterial zumeist als historische Spur, affirmativ als selbstevidente Repräsentation von Vergangenheit (Stichwort Guido Knopp) oder reflexiv zur Thematisierung eines audiovisuellen Gedächtnisses (Farocki: Aufschub). Darüber hinaus erweist sich ein nicht geringer teil solcher Produktionen als geschichts- und erinnerungspolitisch motiviert, wobei manche Exemplare wie The Atomic Café (R.: Kevin Rafferty, USA 1982) die politische Dimension stärker betonen. |