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Rockumentary

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KategorieSubgenre
BeschreibungKunstwort aus rock und documentary; manchmal auch: Rockkonzertfilm, Festivalfilm In der Blütezeit des Direct Cinema entstanden nicht nur einige Porträts von Dirigenten und Pianisten sowie Aufzeichnungen klassischer Konzerte, sondern es waren vor allem in den USA Rock-Musiker und ihre Konzerte ein beliebtes dokumentarisches Sujet. Die Filme fanden ein hochstrukturiertes vorfilmisches Ereignis vor, in das sie sich nach Art der Programmatik des Direct Cinema einschmiegen konnten. Sie verbanden Bühnenshows, Aufnahmen des Publikums, manchmal Interviews mit Beteiligten, atmosphärische Bilder der Geschehnisse am Rande des Konzerts. Lonely Boy (1961, Roman Kroiter, Wolf Koenig) über Paul Anka ist der wohl erste Film in dieser Art. D.A. Pennebakers Bob-Dylan-Film Don‘t Look Back (1966), sein Konzert-Film Monterey Pop (1967) und vor allem Michael Wadleighs mit großem Aufwand gedrehte Dokumentation Woodstock (1970) brachten einen enormen wirtschaftlichen Erfolg und stießen eine ganze Reihe weiterer Filme an. Dazu rechnet die Dokumentation des desaströsen Auftritts der Rolling Stones 1969 in Altamont, bei dem die Hell‘s Angels einen Besucher erstachen (Gimme Shelter, 1971, David Maysles, Albert Maysles, Charlotte Zwering). Äußerst erfolgreich war auch Martin Scorseses The Last Waltz (1978) über das Abschiedskonzert von The Band. Obwohl Filme im Stil der Rockumentaries immer noch weiter produziert werden (man denke an Jonathan Demmes Talking-Heads-Film Stop Making Sense, 1984), feierte Rob Reiner in der Pseudo-Dokumentation This is Spinal Tap (1983) einen parodistischen Abgesang auf das Genre. (aus: http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=961)

Filmografie