Beschreibung | Das dokumentarische Genre des Tierfilms ist ausgesprochen alt und beginnt spätestens in den 1910er Jahren: Das Sujet „Natur“ war Teil von „Berichterstattung“. Nicht nur exotische Tiere wurden im Tier-Kulturfilm abgelichtet, sondern auch Insekten, Frösche und Kriechtiere. War zunächst das Interesse wohl vor allem ein wissenschaftliches – die Kamera konnte das Verhalten von Tieren dokumentieren und schuf damit ein Material für die Analyse, die ungleich genauer sein konnte als die flüchtige Beobachtung –, etablierte sich schnell der Tierfilm als Lehrfilm (seit den 1930er Jahren auch für den Einsatz in der Schule) sowie als Angebot für den Naturliebhaber, der im Vorprogramm der Kinos des Interesses des Publikums sicher sein konnte. Der Tierfilm hat immer eine große Sympathie des Publikums genossen. Einige Filme waren auch an der Kinokasse ausgesprochen erfolgreich – neben Disneys Die Wüste lebt (1954) könnte man Grzimeks Serengeti darf nicht sterben (1959) nennen. Das Genre ist heute fester Bestandteil der Fernsehprogramme. Neben dem „beobachtenden“ Tierfilm, der meist Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zeigte, entwickelte sich recht früh ein „analytischer“ Tierfilm, der Tiere als Teile ökologischer Systeme präsentierte, ohne doch schon „wissenschaftlicher“ Tierfilm zu sein. Der führende und nach wie vor seriöseste Produzent von halblangen Tierfilmen ist die BBC, die eine eigene Produktionsabteilung („Natural History Unit“) unterhält. (aus: http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=364) |