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Performativer Dokumentarfilm

Allgemeines

KategorieSubgenre
BeschreibungIm Grunde eine der fünf Kategorien von Bill Nichols, der ihn wie folgt kennzeichnet: „betont die subjektiven Aspekte eines klassischerweise objektiven Diskurses; mögliche Grenzen: Der Verlust des referentiellen Bezugs könnte solche Filme in das Ghetto des Avantgardefilms stellen. Defizit: übertriebenes Stilbewusstsein.“ Nichols 1995: 152). Darüber hinaus muss erwähnt werden, dass insbesondere in Deutschland Performativität, Performanz und Performance inzwischen ein theoretisches Feld umreißen, welches für den Film generell von Bedeutung ist: Performance bezeichnet dabei zumeist das darstellende Spiel im Spielfilm oder allgemeiner fiktionaler Figuren (Dokudrama, Doku-Soap etc.) es spricht jedoch nichts dagegen diese Definition auf das Verhalten der gefilmten Realpersonen – insofern diese wissen, dass sie gefilmt werden – im Dokumentarfilm zu übertragen. Insbesondere in semiotisch, semiologisch, poststrukturalisitisch und strukturalistisch informierten Theorien gewinnen die Begriffe Performanz und Performativität – hergeleitet aus der Sprechakttheorie John L. Austins – an Bedeutung. Film wird hierin allgemein als performatives Medium gedacht. Film als Kulturform verweist demnach – in welchem Dispositiv auch immer auf einen Aufführungscharakter, der sich in der Binnenstruktur des Textes wiederfindet (vgl. u.a. Koch 2003 und 2012).

Filmografie